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Helga

Posted on 27.10.2020

Tatsächlich habe ich lange überlegt, ob ich dieses Buch bzw. diese Reihe überhaupt lesen soll. Letztendlich habe ich mich nun doch dafür entschieden. Die Meinungen zu „After Passion“ gehen weit auseinander: entweder man mag es oder man hasst es. Bei mir ist es eine Art Hassliebe gewesen, die sich durch das gesamte Buch gezogen hat. Vorab einige Worte zum Cover und zum Schreibstil. Das Cover gefällt mir gut, es ist unscheinbar und die Ranken lassen vermuten, dass es sich hier um eine New-Adult-Geschichte handelt. Auch den pinken Farbakzent finde ich super, damit sticht es einem doch schon ein wenig ins Auge. Anna Todds Schreibstil konnte mich wirklich überzeugen. Er ließ sich flüssig lesen und es wurde auch die passende Sprache für die einzelnen Charaktere verwendet. Das hat mir wirklich gut gefallen. Nun aber zu den Charakteren. Diese waren leider nicht so ganz mein Fall und wahrscheinlich auch meine größte Kritik an dem Buch. Tessa ist mir einfach viel zu naiv gewesen und das hat sich durch das komplette Buch gezogen. Am liebsten hätte ich mir die ganze Zeit mit der Hand auf den Kopf gehauen, wo sie Hardin mal wieder irgendetwas verziehen hat. Generell fand ich Tessas Charakterstärke am Anfang sehr flach. Mit der Zeit hat sich dies aber gebessert (klarer Pluspunkt, da eine Charakterentwicklung vorhanden war). Tatsächlich ist mir Tessa zum Ende hin sogar immer mehr sympathisch geworden. Tja und nun zu Hardin. Ganz ehrlich? Ich weiß immer noch nicht, was ich von ihm halten soll. Auf eine bestimmte Weise ging er mir mit seinem Verhalten tierisch auf den Keks, auf der anderen Seite habe ich aber schon gemerkt, dass er in Tessas Gegenwart anders ist. Auch die Nebencharaktere konnten mich nicht so wirklich überzeugen. Tessas Mutter habe ich gehasst, Noah war irgendwie ziemlich komisch (aber nicht auf die schlechte Art und Weise), Molly mochte ich gar nicht und mit Zed und den anderen Cliquen-Mitgliedern konnte ich nicht allzu viel anfangen. Die einzigen, die ich wirklich mochte, waren Landon, Ken und Karen. Auch inhaltlich habe ich so manche Kritikpunkte. Erstmal war es mir ein viel zu häufiges Hin und Her zwischen Tessa und Hardin. Da bekommt man teilweise schon ein Schleudertrauma davon. Jedes Mal, wenn die beiden eine gute Phase haben, wusste ich, dass wenige Seiten später wieder ein Streit aufkommt und das war letztendlich auch so. Durch dieses ständige Hin und Her ist dann auch irgendwie immer dasselbe passiert: sie lieben sich, sie hassen sich, sie lieben sich und so weiter. Meiner Meinung nach hätte man das Buch auch kürzer fassen können. Auf die Erotikszenen war ich sehr gespannt, diese haben mich aber leider vollkommen enttäuscht. Trotzdem ist es kein schlechtes Buch! Die Autorin weiß einfach, wie sie Gefühle rüberbringt. Auch weiß sie, Spannung richtig einzusetzen. Die Szenen zwischen Landon und Tessa haben mir mega gut gefallen, genauso wie die Szenen, in denen Tessa bei dem Verlag ihr Praktikum absolviert hat. Das Ende des Buches hat es auch noch einmal herausgerissen! Ich liebe einfach so eine Art von Drama, zumal es für mich völlig unerwartet kam. Tessa hat mir wirklich unfassbar leidgetan. In dieser Szene hatte ich irgendwie das erste Mal unbegrenzten Zugang zu ihr. Aber ich bin auch ehrlich, wenn das Ende nicht so gut gewesen wäre, hätte das Buch von mir nur drei Sterne bekommen. Zusammengefasst kann ich sagen, dass mich das Buch wirklich gut unterhalten hat. Ich habe gelacht, ich habe mir wegen Tessas Naivität an den Kopf gefasst und ich war wütend. Leider konnte mich das Buch nur nicht komplett für sich gewinnen. Trotzdem bereue ich nicht, es gelesen zu haben :) Ich werde mir auf jeden Fall noch den Film ansehen, mal schauen, wie der mir gefällt und ob ich dann vielleicht doch das Buch besser finde. Der zweite Teil „After Truth“ steht schon im Regal und auch die nächsten Teile werde ich bestimmt auch noch lesen.

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