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Pepper-Man ist für mich ein sehr spezieller Roman gewesen. Erwartet hatte ich eine düstere Fantasy Geschichte mit Horrorelementen – was es, zumindest in Teilen, auch ist. Allerdings, und da möchte ich direkt zu Beginn meiner Rezension eine dringende Triggerwarnung aussprechen, die der Verlag leider nicht gegeben hat, hat dieses Buch auch eine sehr große psychische Komponente. Besonders das Thema Kindesmissbrauch und die daraus resultierenden Nachfolgen werden hier zentral behandelt. Inhaltlich geht es darum, seine eigene Wahrheit hinter der Geschichte der Protagonistin Cassie herauszufinden. In ihrem fiktiven Manuskript erzählt sie aus ihrem Leben, immer wieder eingestreut werden aber auch Zeitungsartikel und Berichte von Cassies Arzt Dr. Martin. Die Erzählung erfolgt dabei nicht gerade stringend, sodass es für mich durchaus zwischendurch schwer war, die richtige Abfolge der Ereignisse beizubehalten und mich nicht verwirren zu lassen. Immer wieder schwankt man ein wenig hin und her zwischen der Wahrheit und Fiktion. Wer oder was ist Pepper-Man? Kann Cassie tatsächlich Feen sehen? Ist sie einfach nur eine durchgeknallte alte Frau mit einer zu großen Fantasie oder steckt vielleicht sogar ein schweres Trauma aus ihrer Kindheit dahinter? Pepper-Man ist sicherlich ein Buch, dass die Geister scheiden wird. Ziemlich sicher, werden viele dieses Buch lieben, denn es ist inhaltlich komplex, sehr einzigartig und behandelt eine ganz wichtige Thematik. Dennoch ist der Schreibstil nicht unbedingt einfach zu lesen , und um dem Handlungsverlauf gut folgen zu können, sollte man beim Lesen der 250 Seiten sehr konzentriert bleiben.