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BookNerd

Posted on 24.10.2020

Im Ernst, das ist nicht der Weltuntergang. Ich war schon so oft überzeugt, dass die Welt gleich untergeht, doch merkwürdigerweise hat sie sich immer weitergedreht. Seite 288 Inhalt: Wir sind stark, wir lassen uns nichts sagen und küssen trotzdem. Wir sind die Spinster Girls! Lottie will gar nicht viel – nur die Welt verändern. Und dafür startet sie ein Experiment: Einen Monat lang möchte sie mit ihrem Mitstreiterinnen auf jede sexuell diskriminierende Situation aufmerksam machen. Doch da ist auch noch das Vorstellungsgespräch an der Eliteuni Cambridge auf die Lottie schon seit immer gehen will. Und dann ist da noch Will, der sie mehr provoziert, als irgendjemand sonst. Und irgendwann ist das alles einfach ganz schön viel. Zu viel? Meinung: Der erste Band der Spinster Girls hat mich schockiert und fasziniert. Und ich habe mir Zeit gelassen, für den zweiten, aber jetzt ist es soweit. Das Cover ist einzigartig und erregt auf jeden Fall Aufsehen. Und es passt zur Geschichte. Man kann das Buch auch gut, ohne den ersten Band lesen würde ich sagen, grundsätzlich hat mir der aber ein kleines bisschen besser gefallen. Dabei hab ich doch noch nicht mal einen kurzen Rock an Seite 12 Das Buch startet heftig, mit einer Szene in der Lottie auf dem Schulweg belästigt wird und was sie schließlich dazu bringt ihren Feldzug gegen sexuelle Diskriminierung zu führen. Das Ganze kommt schnell ins Rollen und ich habe mich gut in die Geschichte eingefunden. Auf der einen Seite sind ihre super strengen Eltern, dann die Schule und ihre besten Freundinnen, ihre Spinster Girls. Der Tag entwickelt sich zunehmend zum Debakel. Seite 13 Ich hab mit Lottie mitgelitten und ihre Erschöpfung gespürt. Ihr Kampfgeist ist der Wahnsinn, sie hat sich so in die Sache verbissen und einfach immer weitergemacht. Ihre Freundinnen unterstützen sie auf eine großartige Art und Weise, aber es kracht auch mal und das macht es so echt. Nicht jede Protagonistin muss immer alles bewältigen, sie dürfen auch mal überfordert sein oder Fehler machen. Was ist mit all den unaussprechlichen Dingen, die gerade jenseits dieser Blase geschehen, in der wir tanzen? Seite 40 Holly Bourne hat eine sehr einzigartige Art Bücher zu schreiben. Sie ist schonungslos offen und ich mag das! Sie hat mich wieder mal aus meiner Komfort Zone geholt und über Dinge nachdenken lassen, die sonst in meinem Alltag gar nicht wirklich Platz finden. Das Buch ist hart und rau und traurig, es ist nicht zum Wohlfühlen, nichts zum Entspannen und nichts für mal eben. Es ist etwas, um sich den Kopf darüber zu zerbrechen, um mit den Zähnen zu knirschen und wütend zu nicken. Hin und wieder war es mir zu viel, zu viel Echt, zu wenig wohlfühl Roman. Aber ich glaube, diese Art Bücher brauchen wir und darum ist auch der zweite Band der Spinster Girls eine klare Leseempfehlung von mir (: Wenn ihr mich fragt, es werden einfach viel zu wenig Sahnetorten geworfen. Seite 116

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