Susanne Matiaschek
Pepper- Man ist ein magisches Abenteuer, das sich von allem abhebt, was ich bis dahin kannte. Ich hatte keine Vorstellung darüber, was ich hier bekommen würde und gleichzeitig, ist es völlig anders, als ich jemals gedacht hätte. Denn die Autorin erzählt hier nicht nur eine verstörende Geschichte über Einsamkeit und große Tragik. Sie bringt hier vor allem sehr große Verletzlichkeit hervor. Wenn wir gedemütigt und missbraucht werden, auf welche Art auch immer. So schützt uns, unser ganzes Selbst davor. Vielleicht gibt es Pepper – Man. Aber vielleicht ist es auch eine Geschichte, die unser Unterbewusstsein zelebriert, um uns vor Schmerz, Qualen und völliger Zerstörung zu schützen. Camilla Bruce hat einen sehr einnehmenden und enorm fesselnden Schreibstil, so dass ich das Buch einfach nicht loslassen konnte. Es hat mich fasziniert und verstört zugleich. Die Fragen wurden immer mehr und ließen mir keine Ruhe. Die Atmosphäre ist dunkel, magisch und einfach unbeschreiblich. Auf malerische Art zaubert die Autorin eine beklemmende Atmosphäre, die in den Bann zieht und einfach vollends verschlingt. Dabei ist es nicht mal rasant. Es ist eher ruhig, aber dennoch brodelt es unter der Oberfläche gewaltig. Wie ein sanftes vibrieren, dass sich immer weiter steigert. Explosiv, verstörend und einfach auf düstere Art sehr zauberhaft. Schmerz, der sich mit jeder Seite mehr aufbaut. Der sich immer weiter dehnt, um vollends die Kontrolle zu verlieren. Bis es nicht mehr geht. Bis es kein entkommen mehr gibt. Auf Cassandra wird dabei der Fokus gerichtet. Es ist ihre Geschichte, also erleben wir auch alles aus ihrer Sichtweise. Das gibt ihr enorm viel Tiefe und Authentizität. Ich mochte sie sehr. Ihre unberührte, sanfte, aber auch völlig zerstörte Seele. Wie ein kleines Kind, das dem Leben nicht gewachsen ist und mehr als alles andere Halt benötigt. Ich kann mir förmlich das Lächeln vorstellen, als sie alles niederschrieb. Es muss befreiend gewesen sein. Auch Pepper- Man möchte ich auf seltsame Art und Weise. Ebenso wie Mara. Um diese Geschichte zu verstehen, benötigt man enorm viel Einfühlungsvermögen und große Vorstellungskraft. Und das beherrscht die Autorin gekonnt. Sie zeichnet ein grandioses Bild von einer Frau, die niemals vergessen sein wird. Ein Setting, dass einfach Magie pur versprüht. Gleichzeitig zeigt sie uns, wie faszinierend und gleichzeitig beängstigend, unsere Psyche sein kann. Was tut der Körper um uns zu schützen? Wie weit wird er gehen, damit wir uns nicht selbst zerstören? Die Hintergründe haben mich in ein tiefes Tal der Traurigkeit und Wut geführt. So viel Grausamkeit und Subtilität. Ich kann nicht in Worte fassen, wie sehr ich gelitten, wie sehr ich diese Grausamkeit gespürt habe. Und obwohl Cassandra so viel Unrecht erleiden musste. So spürt man auch mit jeder Seite, ein bisschen mehr Hoffnung. Es gibt da etwas, wofür es sich zu leben, zu kämpfen lohnt. Diese Story ist auf seltsame Art und Weise wunderschön, denn sie berührt das Herz. Aber sie ist auch brutal. Denn in manchen Zügen, erkennt man Skrupellosigkeit und fragt sich, wo denn die empathischen Fähigkeiten geblieben sind. Vielleicht gab es sie einmal? Aber vielleicht wurde man auch dazu geformt. Weil man nichts anderes weitergeben konnte, als man es kannte. Diese Geschichte hat mich wirklich überrascht. Denn die Autorin bringt hier auch ernste Themen hinein, die einfach in der Seele weh tun und arbeiten. Dieses Zusammenspiel zwischen Realität und Fiktion. Zwischen Leid und Glück. Ich bin einfach begeistert, von dieser Intensität und Fülle, dass es mir komplett den Atem raubt. Eine Story, die nicht nur extrem genial ist, sondern darüber hinaus auch zum nachdenken anregt. Ich hoffe, wir werden noch mehr von der Autorin lesen Fazit: Pepper- Man und Cassandra. Camilla Bruce hat mich hier definitiv überrascht. Eine Geschichte die völlig anders ist, als man erwarten würde. Grausam, verstörend und sehr beklemmend. Aber auch sehr zauberhaft, tiefsinnig und unglaublich faszinierend. Camilla Bruce hat hier eine Idee zelebriert, die sehr viel Wahrheit in sich trägt ,berührt und einfach zum nachdenken anregt. Denn nicht alles, was du siehst, ist tatsächlich da und auch umgekehrt gilt das. Nur weil du etwas nicht sehen kannst, heißt das nicht, dass es nicht da sein kann. Ich bin absolut begeistert. Unbedingt mehr von dieser Autorin.