tintenwelten
Anders wurde vom Dienst als Polizist suspendiert, seine Frau will die Scheidung. Sein Leben befindet sich in einer deutlichen Abwärtsspirale und er spricht dem Alkohol mehr zu als gut für ihn ist. Als sich das Monster aus den Träumen seiner Tochter dann auch noch als allzu real herausstellt, geht er eine gefährliche Vereinbarung ein: er reist ins vom Licht dominierte Ranulith, um der despotischen Königin Elrojana ihren gut behüteten Besitz zu nehmen. Die Protagonisten sind alles andere als heldenhaft und gehen nicht unbedingt als gute Vorbilder voran. Sie haben einige Ecken und Kanten, doch ihre mangelnde Perfektion lässt sie authentisch wirken. Grade das macht die Geschichte auch so spannend. Denn Anders ist bereit alles zu riskieren, um seine Tochter zu retten. Auch hinter seinem Gegenspieler, dem sogenannten "schwarzen Mann" steckt mehr als man zunächst vermuten würde. Der Leser trifft noch auf eine Menge anderer Personen und Handlungsstränge, die alle irgendwie miteinander verwoben sind. Am Ende gibt es zum Glück ein Glossar und ein Personenregister. Dieses ist auch nötig bei der Vielzahl an Namen, Völkern, Begriffen und Orten, die für Verwirrung sorgen können. Neben den interessanten und tiefgründigen Charakteren, einer absolut komplexen Handlung und einem unglaublichen World-Building sowie einer sehr düsteren und teilweise blutrünstigen Atmosphäre hat mich im Gegensatz dazu auch der Humor überzeugt. Es ist ein toller Auftakt dieser Dark-Fantasy-Reihe.