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silkestuecker

Posted on 21.10.2020

Aufmerksam, wurde ich auf das Buch durch eine der Folgen von Longstoryshort Ich wußte ehrlich gesagt, nicht genau, was mich erwartet,weil Liebesromane können ja unterschiedlich aufgenommen werden, aber ich wagte das Abenteuer und wurde von der ersten Seite an positiv überrascht. Erzählt wird die Lebengeschichte der 97 jährigen Doris, anhand der Namen ihres roten Adressbuch, in zwei Handlungssträngen. In der Gegenwart lebt Doris alleine in Schweden und wird von einem Pflegedienst versorgt. Ich fand es so eindrucksvoll, wie sehr man zwischen den Zeilen das "unwürdige" Verhalten, der Pflegerin Doris gegenüber gespürt hat. Es wird geredet, aber nicht unterhalten, man nimmt sich keine Zeit, weil das Pflegepersonal wegen chronischem Personalmangel einfach keine Zeit hat. Die Arbeiten werden erledigt, pflichtbewußt, aber doch schnell schnell... es hat mich ziemlich betroffen gemacht. In Rückblenden erzählt Doris ihrer Grossnichten schriftlich von ihrem Leben und den Menschen aus dem Roten Adeessbuch. Sei es der homosexuelle Künstler, der ihr durch seine Gespräche oder späteren Briefe immer wieder Kraft zum weitermachen gibt, sei es die Geschicht um Allan, DIE Liebe ihres Lebens, und die vielen anderen Menschen denen sie in ihrem bewegten Leben begegnet. Sie hat viel erlebt und erzählt es in kurzen knappen Kapiteln. Das Buch hat mich von der ersten Seite emotional abgeholt und tief berührt und bewegt. Ich fand es unglaublich stark, wie Doris ihr Leben bewältigt hat, sich immer neuen Herausforderungen stellen mußte, häufig heimatlos, ohne Geld und verzweifelt war und daran nicht kaputt gegangen ist. Doris bleibt bis zum eine eine willenstarke, liebenswerte Dame, die ich einfach nur bewundert habe. Am Ende habe ich geweint, vor Rührung, vor Trauer und weil meine Emotionen einfach ein Ventil brauchten. Volllllllllllle Punktzahl mit Sternchen

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