Linda
Ich habe mich ein wenig vor dem zweiten Band des Onyxhofes gefürchtet, weil Marie Brennan gerne mit Geschichte und Fakten um sich wirft - so genial dieser Aspekt in ihren Büchern auch ist, so anstrengend kann es manchmal mit dem Lesen sein. Doch "Feuer und Schatten" hat mich positiv überrascht und ich habe die 600 Seiten verschlungen. Mittlerweile ist Lune seit einiger Zeit Königin vom Onyxhof und nach Michael Devens Tod gibt es auch einen neuen Prinzen vom Stein. Obwohl Anthony und Lune nicht durch Leidenschaft, sondern Freundschaft verbunden sind, fand ich sie beide ein unschlagbares Team und mir gefiel ihre Dynamik sehr. Anthoy und Jack haben beide gezeigt, wie schwer es sein kann, die Vergangenheit zu verstehen, die Lune und den Hof beeinflusst, wenn sie selbst nicht dabei waren. Dadurch brachten sie aber auch eine neue Perspektive, was sehr erfrischend war. Geschichtlich folgen wir dabei zwei, beziehungsweise drei Ereignissen: Dem Sturz von Karl I., der Pestwelle von 1665 und natürlich dem Großen Brand von London 1666 - alle drei verworren mit den Ereignissen der Fae und Lunes wackeliger Herrschaft. Was mir dieses Mal besser gefiel war eindeutig Lune als Königin und ihre ganz neue Dynamik mit den Prinzen vom Stein. Ihre Liebe zum Hof und zu London waren viel deutlicher spürbar als im ersten Band und sie ist deutlich an ihren Aufgaben gewachsen. Aber auch Nebenfiguren, die wieder ihre Rollen fanden wie die Goodmeades bis zu kleinen Erwähnungen von Sir Francis aus Band eins haben für mich einfach ein stimmiges Komplettpaket gebildet. Ich freue mich sehr auf Band drei und bin ehrlich gesagt am meisten gespannt, wer dieses Mal der Prinz vom Stein sein wird - denn ehrlich gesagt, finde ich das fast am interessantesten.