mrsrabe
Madeleine Albright war unter Bill Clinton US-amerikanische Außenministerin. In der Tschechoslowakei geboren erlebte sie schon als Kind den Wahnsinn des Faschismus. 1939 flohen ihre Eltern mit ihr nach dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht in Prag nach London. Der Großteil der Familie, der in der Tschechoslowakei verblieb, wurden im Holocaust ermordet. In Ihrem Buch Faschismus, eine Warnung liefert die studierte Politologin einen profunden geschichtlichen Abriss über die Entstehung des Faschismus in den Anfängen des vorigen Jahrhunderts, ausgehend von Italien und Deutschland. Die Parallelen zu den Entwicklungen in der heutigen Zeit zeigt sie anhand erschreckend vieler Beispiele zeitgenössischer Staats“führer“. Als Mrs Albright einem Freund schildert, dass sie ein Buch über „facism“ schreibt, versteht dieser „fashion“. Und ja leider ist der Faschismus wieder in Mode und „schleicht sich wie eine Schlingpflanze in den gesellschaftlichen und politischen Diskurs ein“. »Es geht nicht so sehr darum, was die Leute haben«, sagte sie, »sondern darum, was sie ihrer Ansicht nach haben sollten – und wovor sie Angst haben.« Ängste, die vielleicht gar nicht unbegründet sind, Angst vor Arbeitslosigkeit, vor Massenzuwanderung, vor Kriminalität, die aber so geschickt von den Machthabern geschürt werden und „die Zuhörer zu dem Gedanken zu verführen, dass hinter den vielen Ursachen ihrer Probleme ein einziger Feind stecke.“ Ich halte dieses Buch für ein wichtiges Buch, informativ und gleichzeitig beunruhigend.