liv_k_schreibt
Ich habe "Tschick" vor etwa sieben Jahren schon mal gelesen, und hätte dem Buch höchstens einen Stern gegeben. Ich hielt es für so ein Buch, das eingebildete Erwachsene feiern, weil es "ach so jugendnah ist", während die meisten Jugendlichen es für Schrott halten. Mein kleiner Bruder, der es in der Schule lesen musste und den ich letztens gefragt hatte, ob ich sein Exemplar haben könnte, meinte, dass er es zerrissen hat, weil er es so scheiße fand (es muss schwer sein, ein männlicher Teenager zu sein). Aber nachdem ich "Arbeit und Struktur" von Wolfgang Herrndorf gelesen habe (5/5⭐), wollte ich "Tschick" noch eine Chance geben. Und siehe da, diesmal vergebe ich 5/5⭐. Es gibt verschiedene mögliche Erklärungen, warum das so ist: A) Die Person, die mir das Buch damals empfohlen hat (Pflegerin in der KJP) konnte ich absolut nicht leiden, und ich war außerdem ziemlich zugeknallt mit Sedativa, was der Konzentration nicht sonderlich gut tut. Diesmal jedoch war meine Grundeinstellung dem Buch gegenüber positiv, weil mir "Arbeit und Struktur" so gut gefallen hat, und meine Konzentration ist auf einem akzeptablen Level. B) Durch das Studium habe ich eine größere Wertschätzung für Gegenwartsliteratur entwickelt. C) Ich bin nun selbst eine von diesen bescheuerten Erwachsenen 😱