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„Die Farbe von Milch“ – Nell Leyshon Inhalt: Die 15- jährige Mary lebt mit ihren drei älteren Schwestern Hope, Violet und Beatrice und ihrem Großvater auf dem Hof der Eltern. Sie müssen jeden Tag hart arbeiten. Eines Tages wird Mary von ihrem Vater gegen Geld zum Dorfpfarrer auf den Hügel geschickt. Der Abschied von ihrem Großvater fällt ihr schwer. Im Hause des Pfarrers soll sich Mary um dessen kranke Frau kümmern, sie pflegen und den Haushalt führen. Bei ihr erfährt sie Wohlwollen und Anteilnahme. Gleichzeitig erhält sie dort zum ersten Mal in ihrem Leben den Zugang zu Bildung. Doch dann stirbt die Pfarrersfrau und Marys Leben nimmt eine dramatische Wende. Über die Autorin: Nell Leyshons erster Roman Black Dirt stand auf der Longlist des Orange Prize und auf der Shortlist des Commonwealth Prize. Ihre Theaterstücke und Hörspiele erhielten ebenfalls zahlreiche Auszeichnungen. Für ihren zweiten Roman Die Farbe von Milch wurde sie neben James Salter und Zeruya Shalev für den Prix Femina nominiert. Nell Leyshon wurde in Glastonbury geboren und lebt in Dorset. Eigene Meinung: Diese Geschichte hat mir wirklich sehr gut gefallen. Ich mochte die Protagonistin Mary – sie ist stark, mutig und selbstbewusst. Sie lässt sich nichts sagen, auch nicht von Obrigkeiten. Sie steht für sich selbst ein, ist fleißig, hart im Nehmen und sehr selbstständig. Sie trägt ihr Herz am rechten Fleck, wie man an dem Verhältnis zu ihrem Großvater oder auch der Pfarrersfrau sehen kann. Auch wenn die Geschichte sich recht spät entwickelt, lohnt es sich, sie bis zum genialen Ende zu lesen. Die Form ohne wörtliche Rede war etwas gewöhnungsbedürftig, aber auf Grund der Briefform ok. Insgesamt hätte es der Geschichte gut getan, das Ende etwas ausführlicher zu entwickeln.