mabuerele
„...“Darf ich ein Kurtogramm haben?“, quiekt das Eichhörnchen. „Du bist der größte Held, den ich kenne!“...“ Das Einhorn Kurt wäre alles andere lieber als ein Held. Aber seine Geschichte aus Band I hat sich schnell herumgesprochen. Das ändert aber nichts daran, dass Kurt mit seiner Aufgabe noch nicht fertig ist. Der kleine Bruder seines Begleiters, des Vogels Trill, befindet sich genau wie das Schwein noch in der Gewalt des Prinzen. Die Prinzessin Floh, die am liebsten Hosen trägt, erinnert ihn daran. Die Autorin hat erneut ein humorvolles und inhaltsreiches Kinderbuch geschrieben. Zum einen begeistern mich die ungewöhnlichen Einfälle, zum anderen werden wichtige Themen des Zusammenlebens angesprochenen. Der Schriftstil ist kindgerecht.Das gilt auch für Satzbau und Schriftgröße. Im Laufe der Geschichte begegne ich weiten alten Bekannten, so den Ninja – Goldfischen. Der kleine Ninja – Goldfisch muss sich vom Oberfisch anhören: „…Wir sichern Sir Einhorn unsree Unterstützung zu, aber wir setzen ihn nicht ungebührlich unter Druck...“ Beim Pilze sammeln hat das Einhorn dann einen genialen Einfall. Zuvor erzählt das Einhorn seinen Begleitern, woher er sich mit Heilpflanzen auskennt. Dabei erfahre ich eine völlig neue Deutung zweier bekannter Märchen. „...Ehrlich jetzt, eine Prinzessin, die sich mit sieben Jungs anfreundet, die alle viel kleiner sind als sie ...wer könnte sich so was Albernes ausdenken?...“ Das ist die Antwort auf die Frage, ob Schneewittchen wirklich der Wahrheit entspricht und nicht nur ein Märchen ist. Mit exakter Planung wird Trill auf die erste Etappe der Befreiung seines jüngeren Vogelbruders geschickt. Aber wer weiß es nicht: Pläne gehen gern schief. Und dann gibt es ein zweites Problem. Vogel und Schwein wurden zu Riesen mutiert. Selbst wenn sie frei sind, wie bekommt man sie klein? Und welche Rolle spielt ein Zweihorn, dass über seine eigenen magischen Fähigkeiten stolpert? Dem muss erst einmal das nötige Selbstbewusstsein vermittelt werden. Am Ende wartet eine besondere Überraschung. Die Protagonisten einigen sich, den Dingen ihren Lauf zu lassen. „...Ich schätze, ihn gegen seinen Willen zu entzaubern, ist genauso wenig nett, wie ihn gegen seinen Willen zu verzaubern...“ Mit einem bunten Blumenkranz im Sonnenlicht beginnt jedes Kapitel. Die farbigen Illustrationen sind humorvoll und sehr schön und detailgenau ausgearbeitet. Sie geben nicht nur den Protagonisten ein Gesicht, sondern veranschaulichen wichtige Punkte der Handlung. Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es bekommt von mir eine unbedingte Leseempfehlung.