travlinbone_nika
Mit "Die schwarze Königin" ist der Autorin Christina Henry ein weiterer Band der Neuinterpretation von "Alice im Wunderland" gelungen. In diesem Teil ist Alice mehr denn je auf sich selbst gestellt, um so nicht nur ihre Umwelt und deren Bewohner zu retten, sondern auch sich selbst und ihre Beziehung zu Hatcher besser zu ergründen. Besonders dieser Aspekt des Buches hat mir sehr gut gefallen, da er zeigt, wie Alice selbstständig zu sich selbst findet und endlich ihren eigenen Weg zwischen all den an ihr zerrenden Mächten zu finden versucht. Aber auch die spannende Geschichte und die Jagd nach der Schwarzen Königin waren gelungen. In all den Gefahren und Begegnungen versteckt Christina Henry stets bekannte Figuren oder Elemente aus der "Alice in Wonderland"-Vorlage. Bei mir ist es zwar bereits etliche Jahre her, seit ich die Originalgeschichte als Kinderserie verfolgt habe und dennoch gibt es immer wieder diese "aha"-Momente, wenn ich zum Beispiel eine Figur erkenne. Aber auch das generelle Grübeln, ob eine bestimmte Sache jetzt eine Anspielung sein könnte oder vielleicht doch nicht, macht das Lesen gleich um einiges vielseitiger. Die Autorin hat (in der Übersetzung) einen tollen flüssigen Schreibstil inne, sodass es bei den knapp 320 Seiten zu einem kurzweiligen Leseerlebnis kommt. Auf den dritten Teil freue ich mich sehr und bin gespannt, welches finale Abenteuer auf Alice und Hatcher wartet und, ob Alice endlich ihren verdienten Ruhestand erhält.