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perfectry

Posted on 17.10.2020

„Der hellste Teil der Nacht” Die Handlung: Die beide Autoren Melinda (Adas Pseudonym) und Simeon sind beide Autoren aus Deutschland und wissen nur von der Existenz des Anderen. Nach einem Radiointerview von Ada schreibt Simeon einen negativen Beitrag auf Instagram über sie. Ada stellt ihn daraufhin zur Rede, indem sie ihn auf Instagram anschreibt. Nachdem sich Simeon für seinen Beitrag und die dadurch ausgelösten negativen Kommentare seiner Follower an Ada entschuldigt, entwickelt sich ein intensives und gefühlvolles Gespräch zwischen den Beiden. Beide stehen vor einen Umbruch in ihrem Leben und erfahren, durch die immer stärkere Verbindung zueinander, eine innere Heilung. Cover: Das Cover des Buches ist eher schlicht gestaltet und lässt einen nicht auf den Inhalt des Buches schließen. Durch die ruhigen Farben wirkt es auf mich sehr stimmig. Ich finde es sehr ansprechend und wunderschön gestaltet. Zudem strahlt es für mich eine gewisse Ruhe aus, die auch am Ende des Buches eintritt. Inhalt: Der Einstieg in das Buch gelang mir aufgrund des Schreibstils der Autorin im Prolog nur schwer. Dies änderte sich jedoch mit dem zweiten Kapitel. Die Chatgespräche haben mir besonders gut gefallen, sodass die ersten Seiten des Buches wie im Flug vergingen. Man begleitet Ada und Simeon, wie sie sich immer vertraute werden und sich näher kommen. Es folgt schließlich eine unvorhersehbare Wendung, sodass in der Geschichte wieder Spannung aufkommt. Der zweite Teil der Geschichte löst diese Wendung zunächst nicht auf, da Geschichte nun in der Vergangenheit der beiden Hauptcharaktere spielt. Dieser Wechsel lockert die Geschichte auf und lässt den Leser noch tiefer in die Handlung einsteigen. Der dritte Teil des Buches spielt erneut in der Gegenwart und wird abwechselnd aus den Perspektiven von Ada und Simeon erzählt. Sie erfahren beide einen Wandel, indem sie sich mit ihrer Vergangenheit auseinandersetzen. Als Leser wird man durch die gesamte Charakterentwicklung von der Kindheit bis hin zur Gegenwart mitgenommen und kommt dadurch den Figuren sehr nahe. Dadurch entsteht eine unbeschreibliche Tiefe, die einen als Leser in das Buch zu ziehen scheint. Der Wechsel zwischen dem Fließtext und dem Chatgespräch ist der Autorin sehr gut gelungen, wodurch das Buch sehr lebendig wirkte. Besonders toll fand ich, dass zum Ende alle drei Teile des Buches zu einem Gesamtbild zusammengewachsen sind und man als Leser nicht mit offenen Fragen zurückbleibt. Zudem hatte das Buch ein sehr passendes und emotionales Ende, sodass ich die Geschichte mit einem Lächeln im Gesicht schließen konnte. Personen: Die beiden Personen des Buches bekommen von der Autorin eine eigene Seele eingehaucht. Sie sind sehr gefühlsecht und authentisch beschrieben, sodass man sich diese als Leser bildlich vorstellen konnte und die Handlung aus ihrer Perspektive miterleben durfte. Die Handlungen von Ada und ihre Gefühle konnte ich in dem Buch nicht immer direkt nachvollziehen. Doch je mehr Informationen man zu ihrer Vergangenheit bekam, desto mehr konnte ich sie verstehen. Sie wirkt besonders im ersten Teil des Buches sehr offen und lebensfroh. Dabei versucht sie es immer allen Recht zu machen und stellt ihre eigenen Wünsche eher zurück. Simeon habe ich dagegen direkt ins Herz geschlossen. Er hat mir durch seine Chatnachrichten mit viel Ironie und gefühlvollen Sätzen immer wieder ein Lächeln ins Gesicht gezaubert. Dennoch war mir sein Handeln auch erst im dritten Teil des Buches völlig klar, da er auch nach einiger Zeit immer noch zurückhaltend und distanziert wirkte. Beide Hauptpersonen wurden perfekt ausgearbeitet, sodass sie für mich sehr lebendig erschienen. Dabei erschuf die Autorin zwei Welten, Ansichten, Schreibstile und Gefühle in zwei Menschen verpackt, dass einem die Gespräche und Handlungen der beiden Figuren schon fast real vorkamen. So eine intensive Charakter-ausarbeitung habe ich bisher in keinem Buch erfahren. Dadurch baute sich bei mir eine sehr starke Sympathie mit den Figuren auf. Schön fand ich, dass die beiden Charaktere schnell miteinander vertraut umgehen und sich dadurch ein intensives und interessantes Gespräch zwischen ihnen entwickelt. Auch toll an der Geschichte ist, dass man als Leser den Figuren auch in der Vergangenheit begegnet. Dadurch bekommt man noch tiefere Einblicke in das Leben und Handeln der beiden Hauptpersonen. Erzählweise: Der Schreibstil der Autorin ist sehr gefühlvoll und bildlich gestaltet, sodass man sich als Leser schnell in der Geschichte verliert. Zu Beginn des Buches konnte ich mich jedoch nicht direkt in die Geschichte fallen lassen, da die Autorin hier eher kurze Sätze und eine anspruchsvolle Sprache einsetzte. Das zweite Kapitel, welches in Form eines Chatgespräches geschrieben wurde hat mir sehr gefallen. Dieses ist sehr interessant gestaltet und bringt einen durch eine lockere und ironische Schreibweise der beiden Figuren immer wieder zum Lächeln. Man erfährt neben Alltäglichkeiten der beiden Hauptfiguren viele Hintergrundinformationen zu diesen, sodass die Gespräche sehr real wirken. Gut gefallen hat mir auch, dass im zweiten Teil ein Wechsel der Erzählweise stattfindet. Die Geschichte wird jetzt in der Vergangenheit aus der Perspektive von Simeon erzählt. Dadurch wird die Geschichte aufgelockert und lässt einen als Leser noch tiefer in die Handlung einsteigen. Durch den emotionalen Schreibstil der Autorin kommt man den Gefühlen von Simeon sehr nahe und schließt diese Person in sein Herz. Auch im letzten Teil des Buches findet ein Wechsel der Erzählweise statt. Die Geschichte wird nun abwechselnd aus der Perspektive von den beiden Hauptpersonen erzählt. Dadurch kann man sich sehr tief in die Personen hineinfühlen und mit ihnen mitfiebern. Fazit: Die Autorin hat mit ihrem sehr emotionalen Schreibstil ein tiefes und ergreifendes Buch geschrieben. Man kam den beiden authentisch und bildhaft gestalteten Hauptfiguren sehr nahe, sodass sie einem ans Herz gewachsen sind. Die Gefühle der Figuren wirkten sehr lebendig und haben mich wirklich berührt. Die Geschichte ist sehr emotional und berührend, sodass man sich in der Geschichte verlieren konnte. Insgesamt hat mir dieser einfühlsame und tiefe Roman „Der hellste Teil der Nacht“ sehr gefallen.

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