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nina 🌸

Posted on 17.10.2020

Eine monotone und gefühlsarme Love Story, von der ich wesentlich mehr erwartet hatte. Zur Geschichte: Der Einstieg und die Grundidee der Geschichte haben mir gut gefallen, aber die Umsetzung konnte mich leider nicht überzeugen. Ich hatte immerzu das Gefühl, nicht zu wissen, wohin die die Geschichte eigentlich führen soll. Es passiert nicht gerade viel, wodurch sich die Geschichte immer wieder hinzieht. Sie ist zwar nicht direkt langweilig, aber eben auch nicht fesselnd und mitreißend. Sie plätschert ohne nennenswerte Höhepunkte so dahin. Ein paar Überraschungsmomente oder unerwartete Wendungen hätten der Handlung definitiv nicht geschadet. Weiterhin werden einige interessante Themen angeschnitten, aber nie weiter ausgeführt, was ich ziemlich schade fand. Das Potenzial der Geschichte für mehr Tiefe und Authentizität wird leider nicht ausgeschöpft. Die Darstellung von Freundschaft und familiärem Zusammenhalt hat mir allerdings sehr gut gefallen und hätte gerne noch mehr ausgebaut werden können. Die Liebesgeschichte konnte mich ebenfalls nicht wirklich abholen. Es fehlte ihr stark an emotionaler Tiefe und Gefühl. Der Fokus wurde für meinen Geschmack viel zu stark auf den körperlichen Aspekt der Beziehung gelegt. Ich konnte nicht nachvollziehen, wieso die beiden einander lieben und wie genau ihre Gefühle füreinander aussehen, da diese nicht greifbar dargestellt werden. Insgesamt hat die Liebesgeschichte auf mich einfach nicht glaubwürdig gewirkt. Sie ist zwar intensiv, aber leider nur auf körperlicher Ebene. Romantik und Gefühl habe ich dabei schmerzlich vermisst. Zu den Charakteren: Die Geschichte wird abwechselnd aus Sailor's und Ísa's Sicht in der dritten Person Singular erzählt. Die Charaktere haben auf mich blass, eindimensional und oberflächlich gewirkt. Ich konnte keine Beziehung zu ihnen aufbauen und ihr Verhalten war für mich meist leider auch nicht nachvollziehbar. Beide Protagonisten reduzieren einander oft auf ihren Körper bzw. ihr Aussehen, was mir überhaupt nicht gefallen hat. Sailor entspricht dem Klischee von einem Mann, wie er perfekt in diese Art von Büchern passt. Er ist attraktiv und durchtrainiert, da er viel Sport treibt und harter, körperlich anstrengender Arbeit nachgeht und mit Kultur und Bildung eher wenig am Hut hat. Er ist sehr besitzergreifend, verteidigt "sein Mädchen" mit den Fäusten und verhält sich auch sonst ziemlich ungehobelt und primitiv. Mit Ísa wurde ich leider ebenfalls überhaupt nicht warum und ihre Denkweise hat mich zunehmend genervt. Zum Schreibstil: Anfangs hatte ich ein paar Probleme damit, in die Geschichte reinzukommen und bin immer wieder über einzelne Sätze gestolpert, aber mit der Zeit ließ sich das Buch für mich flüssig lesen. Mit der vulgären Sprache in den expliziten Szenen konnte ich mich allerdings bis zum Ende nicht anfreunden. Fazit: Leider hat mich dieses Buch ziemlich enttäuscht, da ich mir mehr von der Geschichte erhofft hatte. Sie hat kaum Handlung und die Emotionen kommen auch nicht rüber. Die Beziehung von Sailor und Ísa beschränkt sich stark auf das Körperliche, was mir persönlich für eine glaubwürdige Liebesgeschichte nicht ausreicht. Weiterhin sind die Charaktere ziemlich blass und eindimensional und ich konnte mich nicht gut in sie einfühlen und hineinversetzen. Dem zweiten Teil der Reihe werde ich dennoch eine Chance geben, da die Geschichte von Nayna und Raj sehr vielversprechend klingt. 2/ 5 Sterne ⭐️

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