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Callie Wonderwood

Posted on 17.10.2020

Der Anfang war ein wenig schwierig, weil der Schreibstil des Buches mich ein wenig irritiert und verwirrt hat, aber der Schreibstil spiegelt die Situation und Gefühlslage der Protagonistin sehr gut. Dieser Schreibstil ist ein unverwechselbarer und auch schöner Schreibstil, den ich noch zuvor so gelesen habe. Einerseits hat Julie eine schöne andere Art die Welt zu beschreiben, die einem zu Beginn ein wenig komisch vorkommt : '' Regentropfen erinnern mich daran, dass Wolken einen Herzschlag haben. Dass ich einen habe. (...) Sie fallen vom Himmel, stolpern über ihre Füße, wenn sie heruntertaumeln, einem ungewissen Ende entgegen. Als entleere jemand seine Taschen über der Erde. '' Und andererseits mitten im Text durchgestrichene Wörter und Sätze, wobei ich lange überlegt habe, was sie genau ausdrücken sollen. Manchmal Wunschdenken und manchmal Dinge, die Juliette nicht wahrhaben will. Manchmal etwas was einfach nicht passiert ist (meine Theorie) : '' Es ist ein Heim, ein Zentrum für gestrauchelte Jugendliche, für verlassene Kinder aus zerbrochene Familien, ein Zufluchtsort für die psychisch Kranken. Es ist ein Gefängnis. Sie geben uns kaum etwas zu essen, und wir sehen uns nie. '' Die Geschichte selbst ist auch unverwechselbar und in jeder Sekunde spannend, es passiert alles sehr schnell und der Leser hat keine Atempause, was aber gut ist, so entstehen keine Längen, durch, die man sich durchkämpfen muss. Auch das Ende ist sehr interessant mit einer überraschenden Wendung Auch das Szenario in dem die Geschichte spielt hat mir gut gefallen : Krieg, keine Tiere und Pflanzen mehr, alles zerstört. Überall Verzweiflung und nirgens Hoffnung. Auch die tiefen und gut ausgearbeiteten Charaktere gefallen mir gut : einmal Juliette, die kämpft, nur Gutes will und gleichzeitig unsicher und einsam ist. Sie ist auch oft hin und hergerissen zwischen Gedanken und Gefühlen. Auch Warner hat eine faszinierende Art, wie er redet oder wie er sich gibt, ein Charakter bei dem man oft nicht weiß was kommt. Adam dagegen mag ich nicht so sehr und ich vertraue ihm auch nicht ganz, wieso weiß ich zwar nicht genau, es ist nur so ein Gefühl. Leicht gestört hat mich die Liebesgeschichte : dramatisch und übertrieben, obwohl man verstehen kann, dass Sehnsucht eine Rolle dabei spielt. Mehr stört mich aber das Aufkeimen einer Dreiecksbeziehung. Das passt zwar gut in die Handlung und in die Geschichte, aber eigentlich wollte ich nicht schon wieder eine Protagonistin zwischen zwei Männern.... . Zitat : '' Geheimnisse tropfen aus seinem Mund, und aus meinen Ohren tropft die Tinte dazu, befleckt meine Haut mit seinen Geschichten.'' Fazit : Definitiv gut, aber noch minimal ausbaufähig. (Ich habe das Buch 2014 gelesen und nach dem Lesen war ich gespannt auf den zweiten Teil, aber mittlerweile habe ich das Interesse an der Reihe verloren und werde die Folgebände nicht mehr lesen ...)

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