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islahreads

Posted on 16.10.2020

dieser Debütroman der erst 16-jährigen Solomonica de Winter hat es in sich. Mit für ihr Alter unglaublichem Sprachreichtum und Poesie erzählt sie auf dem literarischen Hintergrund des Klassikers "The Wizard of Oz" die Geschichte eines 13-jährigen Mädchen, das sich Blue nennt. Ihre Geschichte schreibt sie einem Arzt, in dessen psychiatrischer Behandlung sie sich befindet, nachdem sie auf der Suche nach dem Mörder ihres Vaters zwei Menschen getötet hat. Von diesem Vater, den sie sehr liebte, hatte sie vor dessen Tod ein Buch geschenkt bekommen, "The Wizard of Oz", das sie fortan immer bei sich trägt, aus dem und mit dem sie lebt. Der Tod des Vaters hat sie ins dauerhafte Schweigen gestürzt und auch die Mutter ist ihr mit ihrer Sucht keine Hilfe. Ohne Sprache kann Blue mit kaum jemand richtig kommunizieren. Einzig der etwas ältere Charlie, den sie in einem kleinen Markt kennenlernt und der auf seine Art ihre Begeisterung für den Zauberer von Oz teilt, hält Blue für normal und freundet sich mit ihr an. Blue ist wie besessen von der Idee, den Mörder ihres Vaters zu finden. So, wie Dorothy in ihrem Buch, glaubt sie, danach endlich nach Hause zu kommen. Charlie ist geduldig mit ihr, und zum ersten Mal nach fünf Jahren des Schweigens redet sie wieder einzelne Worte. Kraft geben ihr die Worte ihres Vaters, die er vor langer Zeit sagte, als sie in der Schule von einem Mädchen gehänselt worden war: "Liebe ist die stärkste Macht auf Erden. Sie ist mächtig, sie kann schaffen und zerstören, sie kann geben und nehmen. Wir wollen den Hass nicht, und wir wollen die Angst nicht, aber wir leben in einer Welt, in der aus Trümmern, die die Liebe hinterlässt, aus den Herzen, die sie bricht, Hass und Angst entstehen können. Wenn du also Angst hast, möchte ich, dass du an Folgendes denkst: Deine Liebe kann deine Angst besiegen. Lass die Angst nie deinen Mut besiegen." Immer wieder lässt die Autorin ihre Protagonistin den Adressaten ihres schriftlichen Monologes, den sie behandelnden Arzt kurz ansprechen, wie um sich und ihre Leser zu vergewissern, dass die erzählte Geschichte subjektiv ist.

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