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Lara

Posted on 16.10.2020

Wenn man auf die Seitenzahl eines Buches schaut und sich wundert, warum es plötzlich weit weniger Seiten hat, als das erste Buch der Reihe, dann macht es plötzlich Klick und man begreift, dass man es mit einer Novella zu tun hat. So zumindest ging es mir mit "Maybe this Kiss" aus der "Colorado Ice" Reihe von Jennifer Snow. Ein bisschen war ich anfangs auch verwirrt bezüglich des Pairings, da es hier um Protagonisten geht, die man aus "Maybe this Time" mitunter schon kennt und erst nach zwei Mal nachdenken wurde mir klar, dass es sich hier um eine Art Vorgeschichte handelt. Dieses Buch ist also problemlos ebenso unabhängig lesbar, wie jedewede andere dieser Reihe. Im Mittelpunkt der Handlung stehen Becky und Neil. Einst waren sie ein Traumpaar, doch dann kam ihnen das Leben dazwischen. Neil wollte zur Air Force und verließ seine Heimat, während Becky nicht bereit war, das Leben an der Seite eines "Soldaten" zu verbringen. Zu groß war ihre Angst und ihre Zweifel. So trennten sich ihre Wege und nach vielen Jahren treffen sie sich wieder. Schnell müssen sie begreifen, dass auch so viel Zeit nicht unbedingt das auslöschen kann, was sie einst verbunden hat und es stellt sich die Frage, ob man so einer Liebe doch nochmal eine Chance geben sollte... Ich muss sagen, dass ich solche Novellas bei Buchreihen ja immer sehr gerne mag. Es ist mal etwas anderes. Wobei ich denke, dass man insbesondere aus diesem Pairing auch eine größere Story hätte machen können. Aber das tat meinem Lesevergnügen keinen Abbruch. Wie bereits erwähnt, kannte ich die Charaktere bereits aus dem ersten Buch der Reihe und sie waren mir somit schon hinreichend bekannt. Ich fand es toll, mal zu lesen, wie sie dann eigentlich zueinander gefunden haben und es ist dann schon etwas anderes, wenn man sieht, was da alles dahintersteckte. Becky mochte ich auch vorher schon sehr gerne, sie ist mir außerordentlich sympathisch. Jetzt, wo ich mehr über ihre Vergangenheit weiß, bewundere ich sie sogar noch mehr. Sie hat ihre große Liebe gewissermaßen verloren und ich kann sie sogar ein Stück weit verstehen, dass sie aus Angst und Sorge so gehandelt hat. Aber man spürt eben deutlich, dass danach nie wieder etwas so war, wie mit Neil. Die Entwicklung, die ihr weiteres Leben dann genommen hat, fand ich sehr gut gewählt und gleichzeitig hat es mich emotional total gepackt, welches Schicksal sie dann getroffen hat. Ihr innerer Zwiespalt, mit dem sie im Bezug auf Neil zu kämpfen hat, kommt sehr gut zur Geltung und wurde toll herausgearbeitet. Tja und Neil, was soll ich sagen. Ich habe einen Faible für Männer in Uniform, deswegen konnte er direkt bei mir punkten. Auch bei ihm hätte ich nie gedacht, dass da so eine Geschichte dahintersteckt. Aber es hat mich absolut fasziniert. Ich empfand Neil als einen sehr sympathischen Charakter, der geschickt ist, empathisch und zuvorkommend. Auch, wenn er eben seine zweite Liebe in der Air Force gefunden hat, was für seine Beziehung zu Becky nicht gerade positiv bezeichnend ist. Aber ich mag ihn einfach und ich finde, er ist trotz allem oft mit dem Herzen dabei. Auch, wenn ich mir für die Beiden eine längere Story hätte vorstellen können, ist es als kleine Reise in die Vergangenheit absolut ausreichend. Ich mochte die Storyline, ich mochte die Protagonisten und trotz dessen ich das erste Buch bereits gelesen hatte, konnte ich mitfiebern und -hoffen, was da am Ende passieren würde. Die Emotionen kommen meiner Meinung nach nicht zu kurz und wie bereits erwähnt empfand ich insbesondere Beckys Schicksal und die Verbindung, die zu Neil gezogen wird, sehr gelungen. Durch die Perspektivenwechsel, die ich in Büchern ja generell sehr gerne mag, wird wieder eine gewisse Tiefe in die einzelnen Protagonisten gebracht, die dDiese Novella ist ein tolles Wiedersehen mit den bekannten Charakteren und macht schon richtig Lust, auf das nächste große Buch der Reihe. Bis dahin ist "Maybe this Kiss" ein schönes Schmankerl für zwischendurch und ich bin auf die Dinge gespannt, die da noch kommen.

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