Sophie | 🥑
Ein Klapptentext, der zunächst vielversprechend scheint und meine Vorfreude auf diesen Einzelband sehr gesteigert hat, was dementsprechend dazu führte, dass auch meine Erwartungen hoch waren. Nach dem Lesen ich aber das Gefühl hatte, dass der Manga trotz seiner hohen Seitenanzahl so wenig Inhalt zu bieten hat. Doch um was geht's? Kasumi, der in seiner Schulzeit dem Mobbing zum Opfer fiel, wurde von dem selbstbewussten Kyosuke in Schutz in Schutz genommen und so entwickelten die beiden Jungs eine enge Freundschaft, verloren sich aber aus den Augen. Nach einigen Jahren treffen die jungen Männer wegen eines Klassentreffens wieder aufeinander und beginnen von Neuem, ihre Freundschaft zu pflegen. Was dabei im Raum steht, sind ihre unausgesprochenen Gefühle für einander - und genau darin liegt die Schwäche des Mangas begraben... Kyosuke, der wegen Aussagen in seiner Kindheit dem Irrglauben erliegt, Männer zu lieben, sei falsch, schafft es nicht, über seinen Schatten zu springen und Kasumi seine Gefühle zu gestehen. Er ist sich dieser offensichtlich bewusst, wünscht sich aber für Kasumi eine andere Zukunft. Er übergeht dabei nicht nur seine eigenen Wünsche, sondern auch die seines Schwarms, was zu unnötigen Situationen führt, die mit einem klärenden Gespräch aus dem Raum geschafft sein könnten. Kasumi hingegen versucht die Leere in ihm anderweitig zu füllen, indem er sich auf Affären einlässt, die Kyosuke ebenfalls nicht gefallen. Im Grunde hatte ich das Gefühl, dass Kyosuke sich nur einmal kurz hinsetzen und klar überlegen müsste, was er überhaupt möchte. Er hört nicht zu, sieht nicht hin, was zu Handlungen führt, die nur mehr Probleme verursachen. Alles in allem eine interessante Ausgangslage, die jedoch nicht bis zum Ende durchdacht wurde und aus der soviel mehr hätte herausgeholt werden können. Gemischt mit einer Prise Erotik und einem simplen, aber liebevollen Zeichenstil dürfen all jene zu diesem Titel greifen, die auf der Suche nach einer ernsteren Geschichte für zwischendurch sind.