Caro
Die Geschichte: Sage lebt seit dem Tod ihres Vaters bei ihrem Onkel und ihrer Tante. Jetzt, da sie sechszehn ist, soll sie verheiratet werden. In Demora gibt es dafür den Beruf der Kupplerin. Eine Kupplerin ist dafür zuständig, junge Menschen zusammenzubringen. Rücksicht wird dabei weniger auf die Gefühle, als auf politische Verbindungen genommen. Für Sage steht fest: Ganz bestimmt heiratet sie keinen Mann, den sie nicht kennt. Ihr einziger Ausweg ist es, bei eben jener Kupplerin in die Lehre zu gehen und das zu tun, was sie eigentlich verabscheut. Sie hilft dabei, die Mädchen für das diesjährige Concordium auszusuchen und in die Hauptstadt zu begleiten. Beim Concordium werden die zehn besten adeligen jungen Frauen an wohlhabende vornehme Herren verkauft. Der Weg nach Tennegol ist weit und beschwerlich und damit den Bräuten nichts passiert, werden se von einer Gruppe Soldaten eskortiert. Sage nimmt auf dieser Reise die Rolle der Spionin ein und beobachtet die Damen und Soldaten. Dabei trifft sie auf den jungen Soldaten Ash Carter, der ihr nach und nach den Kopf verdreht. Ehe sie es sich versieht, gerät Sage zwischen die Fronten und weiß nicht mehr, wem sie trauen kann. Meine Meinung: Mit dem Königreich Demora hat die Autorin eine tolle Welt erschaffen. Das mittelalterliche Ambiente hat mir sehr gefallen. Der Beruf der Kupplerin passt da super rein und es steckt noch viel mehr dahinter, als der anfängliche, negativ geprägte Eindruck vermuten lässt. Die Protagonistin Sage hat mir gut gefallen, ebenso wie der männliche Protagonist. Beide Figuren haben starke Charaktere und es hat Spaß, die Geschichte mit ihnen zu durchleben. Zu Beginn des Buches hatte ich allerdings ein paar Probleme all die eingeführten Figuren auseinanderzuhalten. Die Soldaten sehen sich nämlich alle recht ähnlich und sind auf unterschiedliche Weise miteinander verwandt. Aber ich fand es gut, dass die Geschichte aus der Perspektive von mehreren Figuren erzählt wird. So wusste man als Leser über alles Bescheid. Trotzdem hat die Autorin versucht, die Identität einer Figur vor uns Lesern zu verbergen. Ich muss leider sagen, dass ihr das nicht so gut gelungen ist. Für mich war es doch sehr offensichtlich. Dennoch habe ich an einigen Stellen gezweifelt, sodass ich einen Anreiz zum Weiterlesen hatte. Dieser Umstand hat die, im Mittelteil recht unaufgeregte Handlung, doch interessant bleiben lassen. Aber das Finale war sehr action- und spannungsreich und hat mich die letzten 70 Seiten regelrecht verschlingen lassen. Alles in allem bin ich sehr begeistert von dem Auftakt der Trilogie Kampf um Demora und freue mich schon auf den zweiten Teil!