Callie Wonderwood
Dies war mein erstes Buch von Abbi Glines und sie hatte eine gute New-Adult-Story erschaffen, die perfekt für den Sommer ist. Zunächst ist mir positiv aufgefallen, dass die Autorin sich mit zwei ernsthaften und traurigen Thematiken beschäftigt hat, von denen man bisher noch nicht so oft gehört hat. Sie hat die schreckliche Vergangenheit von Maggie, die der Grund dafür ist, warum sie nicht mehr spricht, berührend dargestellt und man konnte sich fast gar nicht vorstellen, wie grausam manche Menschen sind und wie sehr andere darunter leiden müssen. Zudem war die bei West die Krankheit von seinem Dad sehr präsent, wodurch er sich versucht hat sich nach außen abzukapseln und erst Maggie ihm helfen konnte mit der Trauer umzugehen. Zitat West : "Aus Angst, sie könnte weggehen oder sich in Luft auflösen, ließ ich sie nicht aus den Augen. Ich brauchte sie doch. Zumindest für den Moment brauchte ich jemanden, der meinen Kummer verstand. Der kapierte, wie es in mir aussah." Diese zwei unterschiedlichen Erlebnisse und das Leiden der Hauptcharaktere hat den Leser total mitgenommen, aber es war auch total schön zu sehen, wie sehr sie sich die beiden auf unterschiedliche Weise ganz besonders geholfen haben und was auch ihr Leben ein wenig zum Positiven verändert hat. Es geht um Trauer, anderen Menschen Halt geben und um Liebe. Die beiden Protagonisten Maggie und West waren mir zwar sympathisch, aber sie waren leider auch teilweise klischeehaft. Sie das total hübsche, einsame Mädchen und er der beliebte Footballspieler. Das hätte ich mir ein wenig anders gewünscht und ab und zu war ich auch genervt von West, weil er Maggie benutzt um mit seiner eigenen aktuellen Situation umzugehen und geht einfach davon aus, dass ihre Gefühle nur freundschaftlich sein können. Schön war aber wie aufopferungsvoll und mitfühlend Maggie für ihn da war und versucht hat ihre Gefühle zu ignorieren, um für ihn da zu sein. Zitat Maggie : "Ich überlegte, wieso ich mich von West angezogen fühlte. Es fiel schwer, es nicht zu sein. Aber ich würde in dieses Bedürfnis, jemanden zu haben, der verstand [...] nicht mehr hineinlesen. Ich wusste, dass West in anderer Hinsicht kein Interesse an mir hatte." Bei den Nebencharakteren sind mir besonders Coralee und Boone aufgefallen, weil sie einfach nur total herzlich waren und es war schön zu sehen, wie toll sie sich um Maggie gekümmert haben und ihr wirklich ein neues Zuhause geben wollten. Maggies Cousin Brady fand ich ganz okay, aber manchmal war er mir zu überfürsorglich gegenüber ihr. Der Schreibstil von Abbi Glines hat mir sehr gut gefallen. Er war total flüssig und konnte super die jeweilige Atmosphäre rüber bringen. Aber auch wenn es in dem Buch hauptsächlich um eine ernsthafte Thematik geht, hätte ich mir ab und zu ein wenig mehr Humor gewünscht. Ein schöner Zusatz war auch der jeweilige Satz über jedem Kapitel, der besonders bedeutend und ausschlaggebend für dieses ist. Fazit : Insgesamt eine gute und berührende Liebegeschichte, aber auch nicht herausragend und die Charaktere waren mir ein wenig zu klischeehaft.