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libraryoflove

Posted on 14.10.2020

Auf meinem Instagram Account wird häufig klar, dass der LYX Verlag definitiv mein Lieblingsverlag ist. Das liegt primär daran, dass LYX immer die besten Übersetzung von tollen ausländischen Autoren hat. Aber eine so schlechte Übersetzung, wie die von "Rebel Soul", ist mir bisher noch nie unter die Nase gekommen. Ich bin ehrlich sehr enttäuscht. Das Buch hatte natürlich auch so seinen kleinen Hype auf Bookstagram. Bei der Veröffentlichung habe ich mich dementsprechend davon ferngehalten und Monate später in einem Buchladen darauf gestoßen. Der Klappentext ist sehr interessant und verspricht Spannung. Die war auch da, keine Frage, aber leider wurde das Buch von den anderen negativen Aspekten stark überschattet. Ich fang mal zuerst mit etwas positivem an. Die Storyline hat mir gut gefallen. Die Location war traumhaft, die "lebendigen" Beschreibungen, die Atmosphäre - insgesamt alles sehr schön. Ich mochte die tragischen Hintergründe der Protagonisten und die Liebesgeschichte zwischen den beiden. Als Leser hat mich das Buch dem bezüglich schier irre gemacht, aber in einem positivem Sinne. Ich möchte natürlich nicht zu viel verraten, aber das Buch beinhaltet einige markante Stellen, die die Geschichte drastisch verändern. Das Ende ist da vor allem sehr prägend. Ich habe nicht damit gerechnet und bin immer noch ein wenig schockiert. Das Buch endet mit einem "Fortsetzung folgt..." und macht den Leser damit total irre. Auch wenn ich gerne wüsste wie die Geschichte weitergeht und alles aufgelöst wird, werde ich wohl widerstehen müssen und die Reihe nicht weiter verfolgen. Bereits im Klappentext wird erwähnt "Rush war anders als andere Männer." Und damit hatten die Autoren recht, denn normale Männer reden auch normal, aber jedes Mal wenn Rush anfängt zu reden, frage ich mich, ob das Buch überhaupt von jemandem lektoriert/korrigiert wurde? Die Wortwahl und Zusammenstellung der Sätze ist teilweise so schlimm, dass ich zeitweilig drüber nachgedacht habe das Buch einfach abzubrechen und mir das Leid zu ersparen. Ich weiß nicht ob das am englischen Original liegt oder an der deutschen Übersetzung, aber diese Dialoge hören sich eben sehr erfunden und nicht besonders "hochwertig" an. In einem Roman sollten sich die Charaktere wenigstens halbwegs artikulieren wie echte Menschen. Wenn wir schon bei Rush sind: zu Beginn des Buches ist er wahrhaftig ein sehr harter und rebellischer Mann. Auf den ersten Anblick habe ich mich total in ihn verschossen. Es ist schlagfertig und sagt was er denkt und nimmt kein Blatt vor den Mund. So ging’s mir auch mit Gia. Die beiden sind sich gewissermaßen sehr ähnlich und ich mochte beide Protagonisten von Anfang an sehr, aber leider nimmt das mit dem Verlauf des Buches ab. Generell, mit dem Verlauf der Geschichte nimmt die Qualität des Buches deutlich ab. Die Dialoge wurden immer schlechter, die Charaktere verloren ihre markanten Eigenschaften und wurden mir zu naiv und klischeehaft. Ich hatte beinahe den Eindruck, als wären die Autoren und der/die Übersetzer/-in selbst genervt von den Charakteren und der Geschichte. Zudem die Qualität der Übersetzung an sich nicht sehr hoch ist. Der Schreibstil ist an manchen Stellen sehr komisch, die Dialoge sind künstlich, mir sind einige Rechtschreib- und Grammatikfehler aufgefallen und die Wortwahl ist manchmal sehr skurril. So bin ich mir sehr sicher, dass ein Frauenarzt einen Ultraschall macht und nicht die Ultraschall-Technikerin. Ich bin mir sicher, diese baut das Gerät höchstens in einer Fabrik zusammen. Ich weiß ja nicht wie das Gesundheitssystem genau in Amerika aussieht, aber ich glaube, dass auch dort ein Ultraschall von einem Arzt gemacht wird. Mich stören Unstimmigkeiten eigentlich nicht sehr, aber wenn ich sowas lese hört’s bei mir auf. Fazit Die Geschichte ist einigermaßen spannend, wäre aber deutlich besser, wenn die Übersetzung eine höhere Qualität hätte und der Schreibstil und die Dialoge nicht so flach und gekünstelt wären. Außerdem verändern sich gegen Ende des Buches die Charaktere sehr stark ins negative, werden um einiges naiver und beinahe klischeehaft. Zum Schluss hin hatte ich tatsächlich das Gefühl, dass die Autoren selbst von diesem Buch genervt waren und es nur noch schnell beenden wollten. Macht keinen guten Eindruck auf den Leser.

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