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xxmissletterxx

Posted on 13.10.2020

Der erste Band der Kellywood-Dilogie „V is for Virgin“ hat mich insofern unterhalten, dass er mir noch einmal aufzeigt hat, wie verwirrend und provokant das Thema Sexualität in der Schule ist. Da mich der erste Band doch recht gut unterhalten hat, durfte das Lesen der Fortsetzung „A is for Abstinence“ nicht ausbleiben. Mit Ernüchterung musste ich leider feststellen, dass mich ein Liebesroman noch nie so sehr enttäuscht hat wie dieser. „A is for Abstinence“ setzt einige Jahre nach der Handlung des ersten Bandes an: Kyle und Val sind nun zwei erwachsene Charaktere, die erfolgreich mit beiden Beinen im Leben stehen. Zwar denkt Kyle, dass er seine rebellische Phase ausgelebt hat - natürlich ist das nicht der Fall -, aber Val ist mittlerweile die Verkörperung einer bodenständigen, fokussierten Karrierefrau geworden, die aufgrund ihrer Arbeit von der Gesellschaft wie eine Heilige verehrt wird. Das Umschwärmen ihrer Freunde und Arbeitskollegen/innen empfinde ich persönlich als viel zu überspitzt und nicht authentisch. Im ersten Band habe ich sowohl ihren jugendlichen Charme als auch die kurze Zündschnur liebgewonnen. Im zweiten Band ist nichts mehr davon übrig, im Gegenteil, sie ist eine ja-sagende, ewig jammernde, inkonsequente Frau, die absolut nicht mehr für sich einstehen und unfassbar leicht um den Finger gewickelt werden kann! Wer auf ein romantisches oder auch spritziges Ende zwischen Kyle und Val hofft, wird hier restlos enttäuscht werden, denn die Themen „Virgin“ und „Abstinence“, die im ersten Band zentral behandelt wurden, werden vor allem am Ende, das ich äußerst beschämend und sinnlos finde, über den Haufen geworfen. Ich hatte schon immer Schwierigkeiten Kyle und Val als Paar zu sehen, aber im zweiten Band wollte ich das frustrierende Szenario am liebsten allemal abbrechen. In den Dialogen zwischen den beiden Charakteren geht es immer nur um die zwei Beziehungsansichten, die jeweils fanatisch durchgesetzt werden wollen. Da Kyle immer wieder mit dem Thema „Sex“ drängt – er lernt einfach nicht dazu – und der Val ihre ach-so-wichtigen Prinzipien doch nicht so wichtig sind, wird der Handlungsstrang monoton und vorhersehbar. Ich habe bei keinem Aufeinandertreffen der beiden Charaktere Gefühle wahrgenommen, eher Lesefrust meinerseits. Von Kyle kann man leider auch nicht behaupten, dass er überhaupt rational denken kann, denn warum sollte Val zum Beispiel nicht sauer werden, weil er bei einem Dreh mit ihrer besten Freundin herumknutscht. Das Niveau sinkt im zweiten Band. Manche Entscheidungen, vor allem die am Ende des Romans, konnte ich einfach nicht nachvollziehen. Wenn ich ehrlich bin, hat sich die Handlung im zweiten Band nur im Kreis gedreht und absolut nichts Neues geboten. Ich bin enttäuscht. Story ♥/5 Charaktere ♥/5 Gefühle ♥/5 Spannung ♥,♥/5 Schreibstil ♥,♥/5 Ende ♥/5

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