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Mit dem wunderschönen Schuber „Der große Märchenschatz“, der mir freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt wurde und der die gesammelten Märchen von den Brüdern Grimm, Andersen und Hauff enthält, möchte ich ein kleines Stückchen Kindheit im Bücherregal bewahren. Obwohl ich als Kind zahlreiche Märchen vor dem Schlafengehen verschlungen habe, muss ich zu meiner Schande gestehen, dass ich mich nur an die bekanntesten deutschen Märchen erinnern kann: Schneewittchen, Rumpelstilzchen, Hänsel und Gretel, Rapunzel, Frau Holle, Aschenputtel, Dornröschen und der Froschkönig. Das Vergessenwerden ist auch den Brüdern Wilhelm und Jakob Grimm nicht unbekannt, denn genau aus diesem Grund haben sie die Aufgabe übernommen, die mündlich überlieferten Märchen aufzuschreiben und zu sammeln. Das Vorwort aus dem 1819 hat mich dementsprechend sehr beeindruckt: 𝘌𝘴 𝘸𝘢𝘳 𝘷𝘪𝘦𝘭𝘭𝘦𝘪𝘤𝘩𝘵 𝘨𝘦𝘳𝘢𝘥𝘦 𝘡𝘦𝘪𝘵, 𝘥𝘪𝘦𝘴𝘦 𝘔ä𝘳𝘤𝘩𝘦𝘯 𝘧𝘦𝘴𝘵𝘻𝘶𝘩𝘢𝘭𝘵𝘦𝘯, 𝘥𝘢 𝘥𝘪𝘦𝘫𝘦𝘯𝘪𝘨𝘦𝘯, 𝘥𝘪𝘦 𝘴𝘪𝘦 𝘣𝘦𝘸𝘢𝘩𝘳𝘦𝘯 𝘴𝘰𝘭𝘭𝘦𝘯, 𝘪𝘮𝘮𝘦𝘳 𝘴𝘦𝘭𝘵𝘯𝘦𝘳 𝘸𝘦𝘳𝘥𝘦𝘯. […] 𝘢𝘣𝘦𝘳 𝘥𝘪𝘦 𝘚𝘪𝘵𝘵𝘦 𝘴𝘦𝘭𝘣𝘦𝘳 𝘯𝘪𝘮𝘮𝘵 𝘪𝘮𝘮𝘦𝘳 𝘮𝘦𝘩𝘳 𝘢𝘣, 𝘸𝘪𝘦 𝘢𝘭𝘭𝘦 𝘩𝘦𝘪𝘮𝘭𝘪𝘤𝘩𝘦𝘯 𝘗𝘭ä𝘵𝘻𝘦 𝘪𝘯 𝘞𝘰𝘩𝘯𝘶𝘯𝘨𝘦𝘯 𝘶𝘯𝘥 𝘎ä𝘳𝘵𝘦𝘯, 𝘥𝘪𝘦 𝘷𝘰𝘮 𝘎𝘳𝘰ß𝘷𝘢𝘵𝘦𝘳 𝘣𝘪𝘴 𝘻𝘶𝘮 𝘌𝘯𝘬𝘦𝘭 𝘧𝘰𝘳𝘵𝘥𝘢𝘶𝘦𝘳𝘵𝘦𝘯 […]. 𝘞𝘪𝘳 𝘸𝘰𝘭𝘭𝘦𝘯 𝘪𝘯 𝘨𝘭𝘦𝘪𝘤𝘩𝘦𝘮 𝘚𝘪𝘯𝘯𝘦 𝘥𝘪𝘦𝘴𝘦 𝘔ä𝘳𝘤𝘩𝘦𝘯 𝘯𝘪𝘤𝘩𝘵 𝘳ü𝘩𝘮𝘦𝘯 𝘰𝘥𝘦𝘳 𝘨𝘢𝘳 𝘨𝘦𝘨𝘦𝘯 𝘦𝘪𝘯𝘦 𝘦𝘯𝘵𝘨𝘦𝘨𝘦𝘯𝘨𝘦𝘴𝘦𝘵𝘻𝘵𝘦 𝘔𝘦𝘪𝘯𝘶𝘯𝘨 𝘝𝘦𝘳𝘵𝘦𝘪𝘥𝘪𝘨𝘦𝘯: 𝘪𝘩𝘳 𝘣𝘭𝘰ß𝘦𝘴 𝘋𝘢𝘴𝘦𝘪𝘯 𝘳𝘦𝘪𝘤𝘩𝘵 𝘩𝘪𝘯, 𝘴𝘪𝘦 𝘻𝘶 𝘴𝘤𝘩ü𝘵𝘻𝘦𝘯. 𝘞𝘢𝘴 𝘴𝘰 𝘮𝘢𝘯𝘯𝘪𝘨𝘧𝘢𝘤𝘩 𝘶𝘯𝘥 𝘪𝘮𝘮𝘦𝘳 𝘸𝘪𝘦𝘥𝘦𝘳 𝘷𝘰𝘯 𝘯𝘦𝘶𝘦𝘮 𝘦𝘳𝘧𝘳𝘦𝘶𝘵, 𝘣𝘦𝘸𝘦𝘨𝘵 𝘶𝘯𝘥 𝘣𝘦𝘭𝘦𝘩𝘳𝘵 𝘩𝘢𝘵, 𝘥𝘢𝘴 𝘵𝘳ä𝘨𝘵 𝘴𝘦𝘪𝘯𝘦 𝘕𝘰𝘵𝘸𝘦𝘯𝘥𝘪𝘨𝘬𝘦𝘪𝘵 𝘪𝘯 𝘴𝘪𝘤𝘩 […]. (𝘚. 7 𝘧.) Wenn das Wort Märchen fällt, dann erinnere ich mich zurück, dass meine Mutter mir als Kind vor dem Schlafengehen ein Märchen vorgelesen hat. Märchen verbinde ich also immer mit der Handlung des Vorlesens, eine liebevolle Tätigkeit, für die ich als Kind sehr dankbar war. Doch auch als erwachsene Frau, die jetzt ganz besonders kritisch auf die Rolle der Frau im Märchen achtet, hat mich die Gänsehaut überrascht, als ich die ersten Seiten aufgeschlagen habe: Nostalgie. Der dreibändige Schuber aus dem Anaconda Verlag hat einfach alle meine Erwartungen hinsichtlich der Aufmachung übertroffen. Ich bin begeistert und will diese drei dicken Bücher nicht mehr missen! Hunderte von Märchen - lustige und ernste, lange und kurze, bekannte und unbekannte - lassen sich sehr angenehm lesen. Lehrreich, unterhaltend, zum Nachdenken anregend. Ich habe in Buchhandlungen und Flohmärkten schon zahlreiche schöne Märchenausgaben gesehen, aber dieser Schuber stellt alle anderen in den Schatten. Die gesammelten Märchen von Grimm sind mir also ein Begriff. Dass ich die Märchen von Hauff und Andersen nicht kenne, sehe ich als große Bildungslücke an, die ich jetzt unbedingt angehen möchte. Sie gehören zur Weltliteratur und ich werde ich den nächsten Wochen, Monaten und Jahren viel Freude an dem Schuber haben.