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sarah.booksbeauty

Posted on 13.10.2020

Der historische Roman "Der Duft der weiten Welt" ist der Auftakt der Speicherstadt-Saga von der Autorin Fenja Lüders. Die Geschichte ist spannend, fesselt vom ersten Augenblick und hat einen grandiosen Schreibstil. Ich freue mich jetzt schon über die Fortsetzung! Das Buch spielt in Hamburg um 1912 und handelt von Mina Deharde, die seit ihrer Kindheit mit dem Kaffekontor ihres Vaters vertraut ist. Die Leidenschaft zum Kaffeehandel wurde ihr sozusagen in die Wiege gelegt. Doch als Frau sehen die Chancen als Geschäftsfrau eher mangelhaft aus. Nur ein männlicher Erbe würde in Frage kommen, der jedoch nicht vorhanden ist. Minas Zukunftsplan ist zeitgleich mit ihrem Jugendfreund Edo nach New York auszuwandern. Ihr Vater wünscht sich allerdings etwas anderes für seine Tochter, sodass Mina zwischen Pflicht und Freiheit, Liebe und Familie steht. Nur welchen Weg wird sie gehen? Die Handlung ist interessant geschildert, historisch fundiert und hat mich sofort nach dem Klappentext neugierig gemacht. Als Leser betrachtet man durch Mina die damalige Zeit als Frauenrolle und bekommt ihre schwierige Lage mit. So schön die Erzählung war, so war sie doch auch aufreibend, wie damals die Frauen behandelt wurden. Trotz Können muss sich Mina in der dominierenden Männerwelt behaupten und für ihre Rechte kämpfen. Sogar gegen ihre Familie muss sie sich ständig verteidigen. Ihr Alltag ist alles andere als leicht, wodurch ihre mutige Art wirklich bewundernswert ist. Ihre Gedanken und Gefühle konnte man gut nachvollziehen. Ich habe mich absolut in die Zeit versetzt gefühlt. Beim Lesen habe ich ebenso ein tolles Gefühl, was die Kulisse angeht. Die Hamburger Speicherstadt habe ich atemberaubend vor Augen. Aber auch die Gesellschaft wirkt realistisch dargestellt. Vielschichtig lernt man unterschiedliche Charaktere kennen, wodurch die Spannung weiterhin erhalten bleibt. Die Detailverliebtheit der Personen hat mir gefallen. Insgesamt ein gelungener Auftakt!

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