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swiaty_library

Posted on 13.10.2020

Warnung zu sensiblen Inhalten Lisa hat einen schweren, aber auch traumatischen Verlust erlebt. Ihre Tochter Millie ist in den Fluten an der Nordseeküste ums Leben gekommen. Sie hat sie nicht retten können. Seitdem ist Lisas Leben ins Wanken geraten und sie sucht Abstand. Ohne Mann und Kinder im Gepäck, reist sie an die Nordseeküste, um es auf ihre Weise zu verarbeiten. Mit der Hilfe der Nachbarn Jonas und seinem Vater Lars renoviert sie das Haus und findet in einem alten Ofen interessante Notizen über die Geschichte einer Meerjungfrau. Von da an nimmt alles seinen Lauf. „Das Kind der Wellen“ ist eine sehr mitreißende, traurige und spannende Geschichte, in der es nicht nur um Verlust geht, sondern auch um die erste Liebe, Freundschaft und Zusammenhalt. Wer hier dennoch viel Spannung erwartet, wird diese nicht finden. Es ist aufgrund der Ereignisse, die geschehen sind eher eine seichte. Die Geschichte spielt in zwei Zeiten. Einmal im Jahr 1919/1920 und einmal im Jahr 2019. Zwischen den beiden Geschichten liegen hundert Jahre. Doch was geschah in den hundert Jahren und was hat es mit der Meerjungfrau auf sich? Mit den Bildern, die Lisa im alten Ofen auf dem Dachboden fand? Gemeinsam mit Jonas fangen sie an in alten Erinnerungen zu graben... Was sich als nicht einfach herausstellt. Sie benötigen Hilfe. Ob sie diese bekommen? Ich fand es toll, dass man in das Jahr 1919/1920 reisen konnte und dann wieder zurück in die heutige Zeit. Wie es damals war, wie die Menschen lebten und was sie erlebten, fand ich sehr interessant. Die Verhältnisse, wenn eine Frau schwanger wurde, waren ganz andere als heute und wurden Dienstmädchen schwanger, so mussten sie das Haus, in dem sie ihre Arbeit verrichtet hatten, verlassen. Ich fand das teilweise dramatisch, denn gerade zu der Kriegszeit, muss es unheimlich schwer gewesen sein, wenn man von einer Schwangerschaft erfuhr und dann einfach aus seinem gewohnten Umfeld, hinein in die Fremde musste. Zudem fand ich es überraschend, wie umwoben die ganzen Verhältnisse zueinander waren und wie kleine Twists im Plot die Geschehnisse zu anderen machten. Auch die Protagonisten, die sich nach und nach einfügten, passten wunderbar zur Story. Ich konnte mich in alle hineinversetzen und von manchen hätte ich nicht gedacht, dass sie so handeln und auch denken würden. Manches Mal und besonders eine Person, hat mich damit sehr überrascht zurückgelassen. Man könnte fast meinen, das Karma hatte zum Ende hin seine Finger im Spiel. Wenn man daran glaubt. Auch das Ende hat es in sich, denn damit habe ich nun wirklich nicht gerechnet. Ich hatte eine Ahnung, wie all das ausgehen wird, aber ich behielt Unrecht.

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