Sophie | 🥑
In welchen Farben siehst du deine Welt? Gefangen im Strudel des alltäglichen Trotts erscheint unsere Umwelt als farblos. Immer wieder den gleichen Tagesablauf zu durchleben ohne Begeisterung oder einem festen Ziel vor Augen, ist es ein bloßes Hinleben, ein einfaches Durchleben eines einstudierten Rhythmus. Doch was sind unsere wahren Gefühle, was ist das, was wir nach außen tragen wollen? Yatora Yaguchi durchlebt einen solchen tristen Alltag tagtäglich. Er geht zur Schule, lernt und trifft sich abends mit seinen Freunden – bis er bemerkt, dass das alles für ihn sinnlos ist. Nachdem er mit dem Kunstclub in Berührung gekommen ist, erfährt er, welche gewaltige Ausdruckskraft Kunst besitzen kann. Mit Eintritt in diesen steht für ihn fest, dass er sich an der Malerei versuchen möchte. Langsam fängt er an, seine Umwelt mit neuen Augen zu sehen und aus seiner ungefärbten Welt auszubrechen. Yatoras neuentdeckte Leidenschaft für die Malerei hat sich so gut angefühlt, so erfrischend, dass es mich während des Lesens ebenfalls angespornt hat, Pinsel und Stift in die Hand nehmen zu wollen. „Blue Period“ erfindet das Rad mit einer Geschichte, wessen Protagonist sich auf einem speziellen Gebiet verbessern möchte, nicht neu, aber das Setting ist dafür äußerst originell. Auch Leser:innen, die nichts mit der Welt der Kunst anfangen können, sollten nicht zu schnell von diesem Titel absehen, denn der Manga weiß sich zu inszenieren, was durch das Großformat nochmals unterstützt wird. Yatora scheint jetzt noch sehr ambitioniert zu sein, aber das Arbeiten in der Kunstwelt kann auch verunsichern, und ich bin gespannt wie er und die anderen mit ihren Ambitionen in Zukunft umgehen werden. Und was für Arbeiten sie noch schaffen werden. Ein Manga mit und über Kunst? Funktioniert im Start sehr gut und macht Lust auf mehr.