Sophie | 🥑
Im Rausch der ersten Liebe Dieses unbekannte Empfinden, das so euphorisiert, so verunsichert, Eifersucht als auch Unschuld bedeutet, zu Annäherung und Streit führt - all das ist das bittersüße Gefühl der ersten Liebe. Sie verletzt, schmerzt, tut weh, aber doch weiß sie auch zu entzücken und zu berauschen. In „Doukyusei – Verliebt in meinen Mitschüler“ treffen der ruhige Rihito und der unbeschwerte Romantiker Hikaru aufeinander und entwickeln Gefühle für einander. Wir begleiten sie durch ihren Alltag und sehen sie mit den überwältigenden Emotionen ihres ersten Verliebtseins konfrontiert. Dabei müssen unsere Protagonisten Fragen der Grenzüberschreitung, des Vertrauens, aber auch den Umgang mit den eigenen Gefühlen aushandeln. Durch kleine episodische Erzählungen verfolgen wir die Entwicklung dieser naiven, frischen Liebe. Obwohl mich der Zeichenstil anfangs davon abgehalten hat, einen Blick in die Geschichte zu werfen, muss ich nach dem Lesen gestehen, dass er mir mehr gefällt, als ich zu Beginn noch vermutet hätte. Er mag unkonventionell sein, aber darin liegt auch seine Stärke: er sticht aus der Masse heraus, überzeugt mit einer lockeren Linienführung, die die Dynamiken der Handlung pointiert hervorhebt. Die Beziehung zwischen Rihito und Hikaru entwickelt sich langsam und kommt ohne inszeniertes Drama aus. Das Begleiten der beiden Jungs bereitet so viel Freude, denn ihre Unbeholfenheit ist deutlich zu spüren, was die Erzählung umso authentischer erscheinen lässt. Alle Leser:innen, die weniger mit BL anfangen können, sollten nicht davor zurückscheuen, dem Manga eine Chance zu geben. Hierin wartet ein hohes Maß an Ehrlichkeit, Sympathie und Unschuld auf. Dieser Band bildet den Auftakt einer längeren Geschichte. Seid ihr neugierig geworden? Dann lest doch unbedingt mal in dieses kleine, atmosphärische Meisterwerk hinein.