Sophie | 🥑
Von der Schwere im Leben Ein Sommertag, an dem die Wellen auf dem Meer ganz ruhig schlagen. Ein Sommertag, der sich so unglaublich heiß anfühlt. Begleitet vom Rauschen des Wassers untermalt die Hitze den lauten Klang der Zikaden. Ein idyllisches Landleben, das sich jeden Tag wiederholt. Eine Idylle, der es zu entkommen gilt. Auftakt dieser Kurzgeschichtensammlung macht Takashi, ein Oberstufenschüler der nur noch ans Lernen denkt, um an einer Universität in Tokyo genommen zu werden, damit er endlich seinem monotonen Landleben entfliehen kann. Sein Sandkastenfreund (und Traumehemann) würde nichts lieber tun, als ihn aufzuhalten. Geschichte zwei handelt von einer schrägen Beziehung, die von dominanten Befehlen geprägt ist; die dritte von einem traumatisierten Jungen, der alles Mögliche dafür tut, gemocht zu werden; und die letzte von Kaname, der es nicht mehr schafft, seine Familie vor der endgültigen Zersplitterung zu bewahren. Wer so wie ich Kurzgeschichten mag, die einen Hang zu einer melancholischen, schwermütigen Grundatmosphäre aufweisen, ist mit diesem Einzelband gut beraten. Der Zeichenstil ist klar, verliert sich nicht in Details und untermalt die bedrückende Grundstimmung der einzelnen Geschichten. Die ersten beiden Erzählungen konnten am deutlichsten ein bedrückendes Gefühl vermitteln, dabei waren sie leider auch die kürzesten. Zwar überzeugen sämtliche Charaktere nicht mit innovativen Persönlichkeiten, was aber nicht weiter schlimm ist, denn das Gesamtergebnis aus allem zusammen lädt wunderbar dazu ein, sich kurz einem Gefühl von Weltschmerz hinzugeben, der jedoch nicht immer aufgelöst wird...