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Lena 🌻

Posted on 12.10.2020

Diese Rezension habe ich geschrieben, bevor ich „Eleanor und Park“ reflektiert habe. Ich habe lange hin und her überlegt, ob ich sie posten soll oder nicht- möchte ich die Autorin wirklich unterstützen? Nein. Aber als ich das Buch nochmal durchgeblättert habe und noch mal lange überlegt habe, habe ich mich entschlossen, es doch zu tun. Weil dieses Buch sich sehr von Eleanor und Park unterscheidet. (Vielleicht hat sie sich die Vorwürfe ja doch zu herzen genommen?) Weil ich das Buch mochte und nichts Diskriminierendes gefunden habe. Und weil Simon und Baz zwar ihrem Kopf entsprungen sind, aber niemals ihre Ansichten unterstützen würden. Hier ist also die überarbeitete Version - nicht für Rainbow Rowell. Sondern für Simon und Baz. Ich bin es euch schuldig. Schreibstil: Den Schreibstil von Rainbow Rowell möchte ich, wie gesagt, gar nicht sehr thematisieren. Das Buch wird aus allem relevanten Sichtweisen erzählt, was dem Leser einen universellen Blick auf das Ganze gibt. Das war sehr interessant, aber manche Sichtweisen, wie beispielsweise die von Agatha, waren nicht unbedingt notwendig, im Gegenteil, für mich haben sie die Geschichte eher gestreckt. Die Kapitel waren wegen der häufigen Sichtweisen eher kurz, was mich stellenweise etwas störte. Charaktere: Rainbow Rowell hat in diesem Buch sehr viele, sehr unterschiedliche Charaktere erschaffen. Besonders gut hat mir gefallen, dass der Protagonist, Simon, nicht der typische Held ist, im Gegenteil. Laut der Prophezeiung ist er der mächtigste Magier aller Zeiten, dabei kann er seine Magie gar nicht kontrollieren. Er ist als Waisenkind aufgewachsen und das Spuren in ihm hinterlassen. Er gibt sich die Schuld für die schlimmen Dinge, die passiert sind und es fällt ihm sehr schwer in sich selbst zu vertrauen. Er ist sehr unsicher und man merkt, dass er unter dem unglaublichen Druck, der auf ihm lastet, so sehr leidet und sich einsam fühlt.Das tat mir sehr weh und ich hätte am liebsten etwas von dem Druck von seinen Schultern genommen. Baz war ein toller Ausgleich zu ihm (AHHH ganz große Liebe!). Auch er hat ein Elternteil verloren, was ihn immer noch mitnimmt. Er leidet sehr unter seiner Vampir- Identität uns auch er fühlt sich einsam. Die ständigen Streitereien zwischen den beiden geben beiden ein Ventil die Emotionen rauszulassen. Bis diese sich irgendwann verändern… Die Beziehung zwischen den beiden hat sich einfach nur wundervoll entwickelt und sie sind ein großartiges Team. Es war wirklich herzerwärmend zu lesen, wie sie sich gegenseitig bestärkt und unterstützt haben. Mir hat es an dieser Stelle unfassbar gut gefallen, das Simon sich nicht kategorisiert- es ist einfach egal, was für eine Sexualität er hat. Aber auch die anderen Charaktere waren sehr schön gestaltet. Penelope habe ich sehr lieb gewonnen und vor allem Agatha mochte ich, eben weil sie so gestaltet war, dass man sie eher nicht mag. Sie war nicht perfekt. Keiner von den Charakteren ist das. Und das liebe ich. Fazit: Anfangs bin ich nur schwer in die Geschichte reingekommen, der erste Teil hat mich mehr gelangweilt als gefesselt. Doch mit dem Auftauchen von Baz am Anfang des zweiten Teils hat sich die Geschichte sehr stark gewendet und ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Was am Anfang wie ein billiger Harry Potter Abklatsch auf mich wirkte, hat sich zu einer komplexen, toll ausgestalteten Fantasygeschichte mit wundervollen, einzigartigen Charakteren entwickelt. Vor allem die Art, wie sich alles aufgelöst hat, fand ich richtig gut! Ich habe es wirklich geliebt, für den holprigen Start und die paar zähen Kapitel zwischendurch gibt es allerdings einen Stern Abzug. 4/5 Sternen.

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