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stephanienicol

Posted on 12.10.2020

Delia und Paul sind nun schon seit zehn Jahren zusammen und wenn es nach Delia geht, werden sie auch für immer zusammen bleiben, gemeinsam in ihrem liebevoll eingerichteten Haus und mit dem gemeinsamen Hund Parsnip. Doch ausgerechnet an ihrem zehnten Jahrestag erfährt Delia etwas, das dieses Zukunftsbild gefährdet. Um etwas Abstand zu gewinnen und sich über ihre Gefühle klar zu werden, packt sie also kurzerhand ihre Sachen und zieht vom beschaulichen Newcastle nach London zu ihrer besten Freundin Emma. Bald findet sie auch einen recht vielversprechenden Job, der sie jedoch immer mehr ins Chaos stürzt – und ihre Gefühle mit dazu. Den letzten Roman der Autorin, “Vielleicht mag ich dich morgen”, fand ich damals ganz lesenswert, auch wenn mich einige Kleinigkeiten gestört hatten und mich die Geschichte nicht vollkommen begeistern konnte. Trotzdem war ich nun wieder sehr gespannt und neugierig auf die neue Geschichte in “Es muss wohl an dir liegen” mit neuen Charakteren und einer neuen Handlung. Leider ist die Idee an sich nicht unbedingt neu, tatsächlich finde ich die Grundstory der Handlung sogar ziemlich klischeehaft, da man die Storyline so an sich schon mehrmals gelesen hat und auch kaum überrascht wird. Im Nachhinein ist mir zudem aufgefallen, dass mir auch diesmal wieder genau die gleichen Kleinigkeiten aufgefallen sind, die ich bereits in meiner Rezension zum vorherigen Buch aufgeführt habe. So sehr ich eine ausführliche und gut ausgearbeitete Handlung zu schätzen weiß – diesem Roman hätten hundert Seiten weniger nicht geschadet, sondern vielleicht ganz gut getan. Ich hatte beim Lesen nämlich mehrmals den Eindruck, dass ich die Handlung am liebsten ein wenig vorgespult hätte. Vieles passiert schlichtweg zu langsam, zumal die Handlung dazu noch eben recht vorhersehbar ist. Während Delia also zwei Seiten lang über etwas nachdenkt, weiß man als Leser schon nach einem Satz, was Sache ist – muss aber erst einmal Delias Gedankengänge verfolgen. Dies ist wohl selbstverständlich alles pure Geschmackssache, ich mochte diese Langsamkeit aber nicht. Was, beziehungsweise wen, ich aber mochte – Delia. Delia ist nämlich eine ganz sympathische, aber vor allem wirklich authentische Protagonistin mit all den “Macken” und Launen, die man als Frau auch hat. Zudem ist sie nicht die perfekte, vorzugsweise blonde, Protagonistin mit den Modelmaßen, sondern hat eine gewöhnliche Figur, mit all den Kurven und Falten, die man als Frau über 30 auch mit sich bringt und sorgt sich auch über all die typischen Frauensachen: nicht zusammen passende Unterwäsche, zu viele Haare, falsch sitzende BHs, und vieles mehr. Ich fand es mal ganz erfrischend, solch eine “ehrliche” Protagonistin zu bekommen. Außerdem zeichnet Delia in ihrer Freizeit leidenschaftlich gerne Comics, welche stellenweise auch im Buch abgebildet sind – wenn das nicht mal ein Pluspunkt ist! “Es muss wohl an dir liegen” war für mich zwar durchaus angenehme und lesenswerte Lektüre für die Unterhaltung zwischendurch, konnte mich aber nicht vollkommen begeistern oder überraschen. Lediglich die Protagonistin und die unterhaltsamen Nebencharaktere haben dazu beigetragen, dass ich die Geschichte trotzdem ganz gerne mochte. Aber sonderlich überraschen konnte mich die Autorin hiermit leider nicht.

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