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Harakiri

Posted on 11.10.2020

Julians Schwester Juni ist im Sommer gestorben. Nun naht Weihnachten und Julian ist traurig: seine Eltern denken vor lauter Kummer nicht daran, dass sie noch zwei Kinder haben und dass bald Weihnachten ist. Julian lernt im Schwimmbad Hedvig kennen und freundet sich mit ihr an. Doch Hedvig hat ein Geheimnis – und wer ist eigentlich der alte Mann, der immer im Garten von Hedvigs Haus steht? Ein wunderschönes Buch, das zu Tränen rührt! Aber mit sehr trauriger Grundstimmung. Eine Familie verliert ihr Kind, ihre Schwester und versinkt in Trauer und Lethargie. Doch das Leben muss weiter gehen und in Julian hat die Autorin hier einen kleinen Jungen erschaffen, der darum kämpft, dass sich die Eltern aus ihrer Trauer befreien. Wenigstens Schritt für Schritt. Dabei hilft ihm Hedvig, die ihm eine Freundin ist und wieder Freude in sein Leben bringt. Wie süß fand ich die Freundschaft zwischen den beiden Kindern. Und wie habe ich geweint, als Hedvigs Geheimnis ans Tageslicht trat. Das Buch ist schon von außen ein Hingucker. Quadratisch, glitzernd und schön verziert. Aber die Illustrationen im Innern können das Ganze noch toppen. Selten habe ich Bilder gesehen, die Stimmungen so perfekt einfangen können. Die Gesichter der Kinder und Eltern spiegeln ihre Trauer, ihre Freude oder auch ganz einfache alltägliche Szenen so gut, dass man meint, die Personen real vor sich zu sehen. Fazit: Das Buch ist aufgebaut wie ein Adventskalender. 24 Kapitel laden dazu ein, täglich eins davon zu lesen oder vorzulesen. Allerdings habe ich das Buch an einem Tag durch gehabt, weil ich einfach immer wissen wollte, wie es weiter geht. Für Kinder finde ich das Buch jedoch nicht geeignet, es sei denn, auch sie haben den Verlust eines Familienmitgliedes zu verkraften.

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