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Harakiri

Posted on 11.10.2020

Der Einstieg in das Buch war wie „nach Hause kommen“. Ich habe auch den Vorgängerband von Abendrot gelesen und war gleich wieder mit den Figuren vertraut und fand es schön, wieder von ihnen zu lesen. Allerdings hat der Autor hier eine ganz schöne Gemeinheit für uns Leser eingestreut und auch so fand ich das Buch irgendwie nicht zufriedenstellend zu Ende gebracht. Zu viele Geschichten blieben offen. Im Vorgängerbuch war das Ganze irgendwie runder. Nichtsdestotrotz habe ich das Buch sehr gern gelesen, denn die Figuren von Haruf sind sehr integer und sympathisch und man spürt seine Liebe zu Kleinstädten und dem damit verbundenen Leben. Die Leute kennen sich größenteils und helfen einander. Besonders gut fand ich die Stelle als DJ der Kellnerin hilft. Als 11Jähriger hat er gegen den brutalen Hoyt mit Sicherheit keine Chance, aber er probiert es. Zivilcourage vom Feinsten! Sehr gut gefällt mir nach wie vor Raymond. Und jetzt darf er sogar die Liebe finden. Das hat er mehr als verdient, er gibt ja auch so viel. Kent Haruf packt in dieses Buch sehr viel Handlung, teilweise auch eine, die ich jetzt nicht unbedingt gebraucht hätte – Stichwort: Donna. Ich hätte lieber die Wege der anderen Protagonisten weiter verfolgt und zu einem guten Ende gebracht. Das Buch ist teilweise etwas brutal, was ich von den anderen Büchern des Autors nicht gewohnt bin. Es stört mich nicht, macht es die ganze Handlung doch authentischer. Kurz gesagt: das Buch hat mir sehr gut gefallen, allerdings mit kleinen Einschränkungen, die vor allem den losen Enden am Schluss geschuldet sind.

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