Caro
Die Geschichte: Die siebzehnjährige Lucy ist in einem Heim aufgewachsen. Sie weiß nicht, wer ihre Eltern sind und warum sie von ihnen zurückgelassen wurde. Das einzige, was noch an ihre Vergangenheit erinnert, ist ein Mal in Form eines weißen Buches an ihrem Handgelenk. Seit kurzem ist sie aus dem Heim nach London gezogen und macht dort jetzt ein Praktikum in der London Library. Als waschechte Buchliebhaberin fühlt sie sich dort und in den Archiven zwischen den alten Schätzen besonders wohl. Doch eine Entdeckung beunruhigt sie. Die Bücher, mit denen sie schon seit ihrer Kindheit sprechen kann, führen sie zu einem leeren Buch. Der Text daraus ist verschwunden, dabei weiß sie genau, dass sie es schon einmal gelesen hat. Verzweifelt spricht sie andere Menschen darauf an, doch diese scheinen sich nicht mal mehr an das Buch zu erinnern. So als hätte es nie existiert. Noch tappt sie völlig im Dunkeln und ahnt nicht, wer dahinter steckt und was das alles mit ihr und ihren Eltern zu tun hat. Mit Nathan findet sie jemanden, dem sie sich anvertrauen kann, denn er liebt Bücher genauso sehr wie sie. Doch merkwürdig ist, warum er sich immer wieder die seltene Ausgabe von Alice im Wunderland aus dem Archiv ausleiht und darin kaum zu lesen scheint. Lucy steht nun nicht mehr vor einem großen Rätsel, sondern gleich vor mehreren, die es zu lösen gilt. Meine Meinung: Dieses Buch ist für alle Buchliebhaberinnen genau das Richtige! Lucy ist eine von uns! Sie liebt die Bücher und ihre Geschichten so sehr, dass sie beim Bahn Fahren auch mal die eine oder andere Haltestelle verpasst. Wer hat nicht schon mal die Zeit total vergessen, weil er ein gutes Buch gelesen hat? Also ich für meinen Teil bekenne mich schuldig! Gerade als ich BookLess gelesen habe, ging es mir so: Da hatte ich das Buch nur kurz anlesen wollen und schon war ich mit der Hälfte durch und wusste nicht, wo die Zeit hin war. Das Buch lässt sich echt super lesen und ich war richtig traurig, als es schon zu Ende war. Wem es genauso geht, wenn er dieses Buch liest: Am 1. August gibt es den Nachschub in Form des zweiten Bandes BookLess – Gesponnen aus Gefühlen. Lucy ist jedoch nicht nur eine ganz normale Buchliebhaberin. Sie kann auch mit den Büchern sprechen und die Bücher mit ihr. Wenn das nicht neidisch macht! Ich finde die Idee echt klasse und total fantasievoll. Es ist schön, wie die Autorin das Fantastische mit dem realen Leben in London und dem Gefühlsleben einer Siebzehnjährigen verbindet. So wirkt die Geschichte sehr lebhaft. Doch nicht nur das. Durch den Aufbau des Buches bleibt es die ganze Zeit spannend. Im Prolog beschreibt die Autorin eine dramatische Szene in den Archiven der Londoner Bibliothek, wo es zu einem Brand kommt. Dann beginnt die eigentliche Geschichte einen Monat zuvor und der Leser erfährt nach und nach, wie es zu dem Brand kam. Am besten gefallen haben mir die kleinen Zitate von großen Autoren, Dichtern und Denkern, die die Autorin über jedes Kapitel geschrieben hat. Auch ein arabisches Sprichwort ist dabei: „Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt.“ Dieses und viele andere Zitate haben mir sehr gefallen und sie haben das Buch zu einer kleinen Überraschungskiste mit vielen neuen Ideen und Denkanstößen gemacht. Alles in allem bleibt zu sagen: BookLess ist ein absolutes Muss für alle, die Bücher genauso sehr lieben wie Lucy und ihre Leidenschaft nachvollziehen können.