hannahlena
Die 17jährige Klarabell verschwendet üblicherweise nicht viele Gedanken an ihre Routineüberprüfung als Hochbegabte, bis ihr dabei mitgeteilt wird, dass sie ihr 18tes Lebensjahr nicht erreichen wird. Klarabell ist geschockt und sieht bald nur noch eine Möglichkeit um ihren Tod zu verhindern: die Unsterblichkeit. Doch ist Klarabell wirklich dazu bereit den Preis zu zahlen, den die Unsterblichkeit fordert? Beatrice Jacoby hat eine interessante, aber auch gefährliche Welt geschaffen, in der besondere Gaben von Hochbegabten das Leben erleichtert, aber der Aberglaube unserer Welt tödlich sein kann. Viele Details, wie die Auswirkung von Flüchen, Pechsträhnen oder Albträumen, läßt die Autorin geschickt in die Handlung einfließen. Aber ich würde mir noch einige Erläuterungen zum Aufbau, zu den Regeln und Vorgaben von Klarabells Welt wünschen, um die Lebenssituation der drei Cousinen und die gesamte Gesellschaftsstruktur inhaltlich etwas abzurunden und besser zu verstehen. Hin und wieder fehlten mir auch ein paar Worte zu Ortswechseln oder zu Ereignissen, an denen der Leser nicht teilgenommen hat. Beatrice Jacoby gelingt es jedoch sehr eindringlich Klarabells Zweifel und Gewissensbisse bezüglich ihres Regelbruchs und der Auswirkungen ihrer „Bezahlung“ darzustellen. Ihr Ringen um ihr Leben ist eingebettet in eine spannende Handlung mit nächtlichen Einbrüchen, schrecklichen Albträumen, aber auch einer leisen, süßen Liebesgeschichte. Ich konnte Klarabells Dilemma absolut nachvollziehen und war sehr gespannt darauf zu erfahren wie sie sich entscheiden würde. Letztendlich ist alles anders gekommen als erwartet. Das Ende traf mich völlig unerwartet und überraschend und wenn es auch nicht zu einem völligen „Ende gut, alles gut“ führt, so hinterläßt es doch einen rosigen Hoffnungsschimmer für die Cousinen. Für dieses fantasievolle Leseerlebnis vergebe ich gerne 4 Sterne, mit den oben erwähnten Einschränkungen.