Callie Wonderwood
Die Idee hinter dem Buch einem falschen Freund für den Abschluss / einem "fill-in-boyfriend" hörte sich süß und interessant an und ich war gespannt darauf, welche Geschichte dahinter steckt. Den Anfang mochte ich bereits sehr gerne, Bradley macht auf dem Parkplatz von dem Abschlussball mit Gia Schluss und sie ist erstmal ziemlich fertig, entdeckt dann aber eine Jungen, der alleine in seinem Auto sitzt und liest. Gia hat Angst davor, was ihre Freundinnen sagen, wenn sie ohne Date auf den Ball kommt, da sie das Gefühl hat, sie denken ihr Freund wäre nur ausgedacht. Der Junge kommt ihr da gerade recht. Zitat : "Ich ließ mich von ihm zur improvisierten Tanzfläche im Sand führen. Ich ließ ihn seine Armer um meinen Hals legen und dann seine Hände auf meine Hüften. Einen Moment lang vergaß ich, dass wir ein Publikum hatten und dass wir das alles nur für sie spielten. Er ließ mich vergessen, dass ich eigentlich nur hergekommen war, um ihn aus meinem Kopf zu kriegen." An dieser Stelle hat mich schon mal überrascht, wie schnell So-als-ob-Bradley einverstanden war und Gia helfen wollte. Ich fand ihn mit seiner Art auch gleich irgendwie sympathisch und neugierig darauf, wie es weitergeht. Gia war mir aber zu Beginn des Buches recht unsympathisch. Sie ist oberflächlich, will ihre Freundinne auf keinen Fall verlieren und steckt in einem Konkurrenzkampf mit Jules aus ihrer Clique. Für sie sind Perfektionismus, Beliebtheit und ihr Aussehen besonders wichtig. Sie hat Bradley nicht wirklich geliebt, aber ist zunächst doch verägert und traurig, dass es vorbei ist. Erst durch So-als-ob-Bradley kommt eine Wendung ins Spiel. Sie merkt, dass die gemeinsame Zeit von dem Ballabend mit ihm vermisst und möchte ihn wiedersehen. Allerdings geht sie dabei etwas komisch an die Sache daran, weil sie seinen Namen nicht weiß und nur seine Schwester von weitem an ihrer Schule kennt. Hier zeigt sich aber auch ihre Art, als arrogantes und beliebtes Mädchen, dass Bec nie richtig wahrgenommen hat, weil aus Gias Sicht eher zu den Außenseiter gehört. Mir hat es richtig gut gefallen, dass sich Gia durch So-als-ob-Bradley und auch Bec verändert hat und gemerkt hat, dass sie auch ihre Gefühle mal rauslassen und zeigen soll. Er ist spontaner, wirkt freier in seinem Alltag und steckt Gia damit ein wenig an. Erst durch ihn, denkt sie mehr über bestimmte Dinge und bleibt nicht mehr so fokussiert auf das Oberflächliche. Zitat : »Wie ist es bei dir, Gia ? Fühlst du dich je in deiner Clique einsam ?« Ich ertappte mich dabei automatisch Nein sagen zu wollen, Aber er hatte recht. Ich setzte tatsächlich immer ein fröhliches Gesicht auf. Der Ausflug heute hatte dafür gesorgt, dass ich losließ. Gefühle zuließ. Das war nicht gerade etwas, was mir leichtfiel, aber er brachte mich dazu, es wenigstens zu versuchen." Insgesamt mochte ich das Buch, aber irgendwie war die Idee dahinter auch nicht mehr so neu mit einem beliebten, oberflächliche Mädchen, dass durch einen Typen sich verändert, mutiger wird, ihre Meinung äußert und mehr zu sich selbst findet. Zudem war mir Gia als Protagonistin die meiste Zeit nichts so sympathisch. Passend und überzeugend war auch, dass So-als-ob-Bradley charakterliche Tiefe hatte und dass der Fokus nicht immer nur auf Gia lag. Den Schreibstil der Autorin fand ich wirklich gut, sie hat die Geschichte locker, flüssig und auch humorvoll erzählt und ich habe das Buch sehr schnell durchgelesen. Fazit : Süße Geschichte über Beliebtheit, Oberflächlichkeit und Charakterentwicklung. Hat mir gut gefallen, aber Gia war mir doch zu unsympathisch mit ihrer Art und die Idee dahinter war irgendwie nicht ganz so neu.