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JulisTeestübchen

Posted on 9.10.2020

"Legacy of Orisha" ist eine Fantasy-Trilogie aus der Feder von Tomi Adeyemi. "Children of Virtue and Vengeance" ist der zweite Band. Dementsprechend kann diese Rezension Spoiler zum Vorgängerband enthalten. Zélie und Amari ist es gelungen, die Magie zurück nach Orisha zu bringen. Doch nicht nur die Maji haben ihre Magie zurückgewonnen: Auch zuvor Magielose haben an Magie gewonnen, darunter auch die Monarchen und ihre Soldaten, was die Monarchie als Gegner mächtiger macht denn je. Ein Krieg zwischen den Maji und der Monarchie steht unmittelbar bevor. Die Geschichte in diesem Band entwickelt sich um einiges langsamer als im Vorgängerband. Auch weiterhin wird aus der Perspektive verschiedener Charaktere erzählt, was uns dieses Mal meinem Empfinden nach sogar noch tiefere Einblicke in die Seelen und Gefühle unserer Protagonisten gewährt. So stehen in diesem Band vor allem die Entwicklungen der einzelnen Charaktere und ihre Beziehungen zueinander im Mittelpunkt. Nicht immer handeln die Figuren dabei jedoch nachvollziehbar. Für mich war es das reinste hin und her: Mal habe ich die liebgewonnenen Charaktere gehasst, dann wieder geliebt. Fast alle Hauptcharaktere haben in diesem Band neben guten Entscheidungen auch viele schlechte getroffen. Jedoch fand ich das Ambivalente in den Charakteren ausgesprochen gut von der Autorin umgesetzt. Diese dadurch hervortretenden Konflikte haben dem Buch gewaltig an Spannung verliehen. Die zweite Hälfte des Buches zeichnet sich dann zusätzlich durch Kämpfe und Krieg aus, was sein Restliches zum Spannungsaufbau beiträgt. Und hier kam nun wirklich alles an Gefühlen zusammen. Ich habe mit den Charakteren mitgelitten, mitgeliebt und sogar die ein oder andere Träne verdrückt. Und auch Zélies Herz gerät in diesem Band erneut in Wallungen. Dabei erwies sich die Handlung oft als unerwartet, zahlreiche Wendungen konnten mich stets auf's Neue überraschen - ein Talent der Autorin, das ich schon im ersten Band geliebt habe. Besser als im ersten Band finde ich hier ganz klar den Cliffhanger. Dieser war im ersten Band relativ seicht, konnte man den angedeuteten Ausgang zunächst relativ gut erahnen. Bei diesem Band jedoch ist es völlig anders: Dieser Cliffhanger lässt mich aufgewühlt mit einem Dutzend von Fragen zurück. Er ist absolut fies, aber auch absolut grandios. Das macht mir die Wartezeit auf Band 3 enorm schwer. Wer die Charaktere aus "Children of Blood and Bone" genauso lieben gelernt hat wie ich, der sollte sich diesen Fortsetzungsband auf keinen Fall entgehen lassen.

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