inavainohullu
Einerseits hats mich Regina Scheer definitiv in ihren Bann gezogen und ich fand es so spannend, die einzelnen Geschichten zu verfolgen. Egal, ob nun die von Gertruds und Leos gemeinsamer Vergangenheit während des zweiten Weltkriegs oder die von Laila, die ihren Platz im Leben auch in ihren 40igern noch nicht wirklich gefunden hat und die die Geschichte ihrer verfolgten und ihrer, der Heimat entrissenen Sinti-Familie erzählt. Oder die Geschichte von Nira, die sich in Amir verliebt. Andererseits empfand ich das Lesen als sehr sehr anstrengend und mehrmals musste ich die mit so vielen Details gespickte Geschichte zur Seite legen, weil mir die Beschreibungen, die verschiedenen Namen, Verwandtschaftsverhältnisse, Verbindungen, viel zu viel waren. Ich rechne der Autorin ihre vermutlich harte Recherchearbeit hoch an und fand die Geschichte wirklich sehr informativ, aber manchmal hat mich die Fülle an Information einfach erschlagen. Hinzu kommen viele fremde Begriffe, Geschichte von Verfolgung und Krieg. Interessant fand ich dagegen die Kette an Vorurteilen und Vorbehalten, die wir wohl alle gegenüber fremden Menschen oder leider auch anderen Nationalitäten haben, obwohl diese eigentlich keine Rolle mehr spielen sollten. Und trotzdem sind sie in der Gegenwart immer noch in vielen Köpfen verankert. Es ist eine sehr lesenwerte und interessante Geschichte, die dem Leser aber auch definitiv sehr viel Durchhaltevermögen abverlangt. Und deshalb vergebe ich sehr gute 3 Sterne.