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Mörderisches Rügen – der 2. Fall für Romy Beccare und ihr Team. Am Strand von Göhren wird Monika Sänger brutal ermordet. Zunächst deuten die Spuren in die Vergangenheit, das Opfer hatte sich intensiv mit dem Tod seines Bruders, der als NVA Bausoldat in Prora stationiert war und unter mysteriösen Umständen bei einem Arbeitsunfall starb, beschäftigt und bei ihren Recherchen einigen Staub aufwirbelt. Aber auch das Opfer, zuletzt als Leiterin einer Kita tätig, hat keine lupenreine Vergangenheit. Je weiter die Ermittlungen fortschreiten, desto mehr rücken Vorwürfe gegen das Opfer, bezüglich Kindesmissbrauchs in den Vordergrund. Ähnlich wie im ersten Fall ist die Erzählweise eher ruhig aber flüssig und sehr spannend, eine Vielzahl von Ermittlungssträngen wird verfolgt, was es dem Leser erschwert immer den Überblick zu behalten. Mehrfach wenn man denkt, die Lösung des Falls ist zum Greifen nah, kommt die nächste Wendung und ein anderer Verdächtiger gerät in den Focus von Romy Beccare. Das alles geschieht vor der Kulisse des winterlich verschneiten Rügens. Kritisch anzumerken bleibt aus meiner Sicht die teilweise verwirrend vielen Handlungsstränge, welche teilweise auch „am Strand versanden“, zum Beispiel beim Schicksal von Monikas Bruder oder noch mehr bei dem verschwundenen Jungen, hier bleibt völlig offen ob er getötet wurde oder verunglückte. Übrigens – mit neun Jahren gingen die Kinder längst zur Schule und waren somit nicht Teilnehmer eines Kitafestes. Doch egal, auch Band 2 hat mir gut gefallen, ein sympathisches, unaufgeregt harmonisches Ermittlerteam in traumhafter Kulisse, viel Hintergrundinformationen und ein überraschendes und irgendwie auch erschreckendes Ende.