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Nancy

Posted on 7.10.2020

Es ist nicht meine erste Geschichte, die ich von Ava Reed lese, aber sie gehört für mich zu einer der emotionalsten. Leni und Matti sind auf den ersten Blick zwei ganz normale Jugendliche. Aber man muss tiefer schauen. Bei Leni fängt es harmlos an, aber die Ereignisse und Emotionen steigern sich schnell zu einem Tornado zusammen und irgendwann bricht sie unter der Last, die niemand sehen kann, zusammen. Es dauert eine Weile, bis sie bereit ist, zuzugeben, dass sie Hilfe braucht und diese dann auch bekommt. Matti hat mit einem sehr schweren Schicksal zu kämpfen, welches nur wenige Menschen teilen. Er hat eine seltene Krankheit, die es ihm so gut wie unmöglich macht, ein normales Leben leben zu können – dabei wünscht er sich das mehr als alles andere auf der Welt. Die beiden haben eigentlich nichts gemeinsam – bis auf den Wunsch, wieder normal leben zu können. Mich hat die Geschichte von den beiden sehr berührt, besonders Lenis Sichtweise auf ihre Probleme. An vielen Stellen habe ich mich und meine früheren Probleme, Gedanken und Gefühle wiedererkannt. Es ist ein sehr komisches Gefühl, wenn man seine eigenen Emotionen aus der Sicht einer anderen Person liest – und sich dadurch verstanden fühlt. Sehr schön finde ich es von Lenis Eltern, dass sie sie nicht abgeschrieben haben und sie trotz allem ernst genommen haben. Sie haben so lange gekämpft, bis es eine Diagnose gab, bis sie Hilfe bekommen haben. Für Außenstehende ist es manchmal genauso schwer wie für den Betroffenen, da sie nichts tun können, um ihren Liebsten helfen zu können. Vielleicht ging die Handlung an manchen Stellen zu schnell, zu hastig oder nicht tief genug, aber für mich war es perfekt. Andeutungen bringen manchmal mehr als tausend Worte. Ich war doch sehr überrascht und erstaunt von Lenis und Mattis Ausflügen. Sie haben sehr viel zusammen geschafft, erlebt und sich und der Welt bewiesen, dass man mit der richtigen Person an seiner Seite Berge versetzen kann. Wer mir auch besonders gut gefallen hat, sind die Nebencharaktere in der Klinik. Ohne sie hätten Leni und Matti es nie so weit geschafft. Sie gaben ihnen Hoffnung und haben sie unterstützt – trotz ihrer eigenen, nicht geringen Probleme. Abschließend möchte ich sagen, dass ich das Buch einfach nur wunderschön, emotional und auch befreiend fand. Es kann Betroffenen Hoffnung machen und besonders zeigt es, dass man mit seinen Problemen nicht allein ist.

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