Nancy
Nela ist eine junge Frau, die in früher Kindheit von ihrem Vater verlassen wurde und bis heute sehr unter der Unsicherheit leidet. Sie Sie ist eine liebenswürdige junge Frau, die ihren Platz im Leben aber noch nicht gefunden hat. Durch ihre traurige Familiengeschichte fühlt man sich schnell verbunden mit ihr. Doch eines Tages bekommt sie ein Päckchen von ihrer Stiefmutter Ellen, welches ihr Leben für immer verändern soll. Darin sind Briefe enthalten, die sie auf eine Reise an die Ostsee schicken und ihren Blick auf ihr Leben und die Vergangenheit ihres Vaters verändern werden. Das Herz ihres Vaters, der vor einigen Jahren gestorben war, schlägt nun in dem Körper von einem anderen Menschen, Maximilian. Aber wer ist dieser Mensch und ist es vielleicht sogar möglich, dass Nela ihren Vater in ihm wiederfindet? Findet Nela vielleicht sogar auf dieser Reise sich selber wieder? Ich habe bereits einige Fantasy-Bücher von Katharina Seck gelesen, aber noch keinen Belletristik-Roman. Diese Geschichte hat mich von Anfang bis Ende total berührt. Nela ist eine sehr sympathische, aber auch schwierige junge Frau, die auf dieser Reise wieder lernt zu leben und atmen. Dabei lernt man eine willensstarke Frau kennen und schätzen, die ihr Leben lang nur auf der Suche nach Liebe und der Wahrheit ist. Ein bisschen findet sich glaube ich jeder von uns sich in ihr wieder. Doch es geht nicht nur um die Suche nach dem Glück und dem Leben - Katharina Seck greift in ihrer Geschichte mit der Organspende eine sehr wichtige und aktuelle Thematik auf. Irgendwann kommt in jedem Leben der Punkt, an dem man sich entscheiden muss und leider bleibt diese Entscheidung oft den Angehörigen überlassen. Welche Bürde diesen damit aufgelegt wird, zeigen die emotionalen Briefe von Ellen, seiner zweiten Frau. Diese Briefe sind es, die Nela an das Meer bringen und sie dort binden. Diese wunderschön geschriebenen Briefe werden zu einem Bindeglied zwischen Vater und Tochter. Sehr gefühlvoll, geheimnisvoll und einfach wunderschön poetisch zeichnet die Autorin das Leben von Hannes, Nelas Vater nach. Aber nicht nur die Briefe haben mich berührt, auch die Beschreibung der Autorin der Landschaft, die Sehnsucht nach dem Meer spricht aus jeder Zeile und wenn ich die Augen zugemacht habe, konnte ich das Meer riechen und die Wildpferde hören. Eine wunderschöne Kulisse für eine so wunderschöne Geschichte über die Liebe, aber auch das Leben und den Wert, den dieses für jeden von uns hat. Ich finde diese Geschichte einfach rundum perfekt. Der poetische Schreibstil der Autorin und ihr Umgang mit der Thematik machen diese Geschichte zu einer wunderbaren Liebeserklärung. Ich habe mich sowohl Nela, als auch Maximilian total nah und verbunden gefühlt. Die Charaktere sind mit ihren Stärken und Schwächen sehr gut nachgezeichnet und es mir fiel schwer, sie nach dem Ende der Geschichte gehen zu lassen.