Janas.Booklove
Die Autorin Olivia Kiernan war mir bislang völlig unbekannt. Der Klappentext klingt sehr vielversprechend und auch das Cover wirkt geheimnisvoll, düster und spannend. Der Schreibstil ist etwas gewöhnungsbedürftig, da es in der Ich-Form geschrieben ist. Zudem konnte ich anfangs nicht mit der Hauptprotagonistin warm werden. Man erfährt so gut wie nichts über Frankie, außer eben was ihr kürzlich passiert ist. Auch bei den anderen Charakteren musste ich hin und wieder überlegen, wer nun wer ist. Die Charaktere werden alle oberflächlich dargestellt. Ich war gerade zu Beginn des Buches etwas skeptisch, ob es überhaupt noch was wird, doch ich bin drangeblieben – zum Glück! Denn ab ungefähr Mitte des Buches wurde es spannender, auch wenn nicht viel passierte. Die Geschichte kam ein wenig in Fahrt, doch so Höhepunkte gab es in diesem Fall wohl nicht. Man rätselt als Leser mit, wer der Mörder sein könnte und was hinter dem Fall steckt. Die Handlung hat eine überraschende Wendung genommen, allerdings blieben am Ende auch einige Fragen offen. Die Geschichte des Buches finde ich echt super, allerdings finde ich die Umsetzung nicht so gelungen. Man hätte es weiter ausbauen, mehr Spannung und mehr Thriller-Effekte einbauen und auch das Ende ein bisschen mehr in die Länge ziehen können. Während sich der Anfang ewig hingezogen hatte, kam das Ende plötzlich und war sehr knapp. Nichtsdestotrotz war ich in gewisser Weise gefesselt und wollte unbedingt wissen, wer denn nun der Mörder und was das Motiv ist. „Zu Nah“ von Olivia Kiernan konnte mich leider nicht zu 100% überzeugen, obwohl die Grundidee an sich echt super ist und es zum Ende hin dann doch etwas spannender wurde. Ich schwanke daher zwischen 3 und 3,5 von 5 Sternen.