Maya Rottenmeier
Das Buch ist ein verflixt knackiger und verführerischer Snack für zwischendurch, der ideal zur jeder Tages- und Nachtzeit verschlungen werden kann, weil er leicht verdaulich und ohne jede Nebenwirkung daher kommt. Zartschmelzend, mit dem richtigen Topping und der extra Portion Knusprigkeit, zergeht er reizvoll im Mund. Zur Handlung: Emily steht kurz vor einem Neubeginn. Die Kunstakademie in Paris hat sie angenommen und so wird sie in wenigen Monaten New York verlassen. Verlieben steht deshalb nicht auf ihrer Aufgabenliste, doch wen schert schon so eine Liste? Amor jedenfalls nicht und so folge ich den beiden in eine verführerische Story. Zu den Figuren: Emily White liebt ihre Arbeit, bei der sie ihre Kreativität ausleben kann. Sie ist ein Mensch, der mit beiden Füßen auf dem Boden steht, Horrorfilme in Dauerschleife schaut und die wohl schrägste Freundin an ihrer Seite hat, von der ich je gelesen habe. Lilith verdient unbedingt ihre eigene Geschichte. Ryan Pearson ist der Inhaber der Bubbly Baker in New York und Emilys früherer Highschool Schwarm. Nachdem sein Herz mehrfach gebrochen wurde, hat er sein Liebesleben auf Eis gelegt. Im Grunde hat er es in der Arktis versenkt. Ryan ist ein liebenswerter Charakter, den ich gerne persönlich kennenlernen würde. Hach, ein Mann zum Träumen. Seine Freunde, Steve und William, erfüllen jedes Klischee – getreu dem Motto: Bei diesen Freunden brauchst du keine Feinde mehr. Sie sind überzeichnet, aber geben der Story ihren Humor. Zur Umsetzung: Die Story entwickelt sich temporeich und ich fühle mich beim Lesen total wohl. Der Schreibstil ist flüssig und angenehm. Bloom verwöhnt mich wie gewohnt mit einer üppigen Portion Humor. Die explizite Szene ist toll und wunderbar prickelnd geschrieben. Von Beginn bis zum Ende liegt der Fokus auf Ryan uns Emily, was ich total liebe. Im Seniorenwohnheim habe ich mich einige Male vor Lachen verschluckt. Was für witzige Szenen und so bildhaft geschildert. Ich bin bei allem dicht dabei. „His Treat – Sündiger Genuss“, wird zu 99% abwechselnd aus den Ich-Perspektiven von Emily und Ryan in der Vergangenheit erzählt. Die Annäherung der beiden ist unterhaltsam und mit Sogwirkung ausgestattet, und ich fliege nur so durch die Seiten. Was mir weniger gefällt: Da die Geschichte recht kurz ist, wird zwar einiges angerissen, aber findet nicht ausreichend Ausarbeitung, was schade ist. So fehlt mir die Tiefe im Buch. Mein Fazit: „His Treat - Sündiger Genuss“ ist eine leichte und flotte Story, die zwar oberflächlich bleibt, mir aber aufgrund des geballten Humors und ihrem Fokus jede Menge Lesespaß beschert. Ich sause nur so durch die Seiten und es gibt keine langatmigen Passagen. Die oft doppeldeutigen und witzigen Dialoge lesen sich lebendig und ich stecke mittendrin. Dazu finde ich Romantik und exzentrische Charaktere, die die Story raffiniert würzen. Kurzum: eine herzige Leckerei, die man ohne jedes schlechte Gewissen genießen darf. Von mir erhält das Buch 4 humorvolle Sterne von 5 und auf jeden Fall eine Leseempfehlung.