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daniliest

Posted on 5.10.2020

„Die Mädchen aus der Firefly Lane“ wollte ich unbedingt noch lesen, bevor die Netflix Serie veröffentlicht wird. Schon nach wenigen Seiten war ich von Kristin Hannahs Schreibstil völlig begeistert. Wozu braucht man eine Verfilmung, wenn es einem Buch gelingt, so lebendige Bilder entstehen zu lassen, fragte ich mich. Die über 500 Seiten vergingen wie im Flug und ich war völlig in die Geschichte vertieft. Trotz dem wirklich exzellenten Schreibstil vergebe ich dennoch nicht die Höchstpunktezahl sondern „nur“ 4 Sterne. Der Grund hierfür liegt an den Charakteren. Der Klappentext beschreibt „Die Mädchen aus der Firefly Lane“ als eine große Frauenfreundschaft. Diese Freundschaft war für mich allerdings nicht so perfekt. Während Kate aus behüteten Verhältnissen kommt, hat Tully bereits in jungen Jahren einiges mitmachen müssen. Es ist nachvollziehbar, woher ihre emotionale Kälte kommt, es macht es allerdings schwer, sie gerne zu haben. Tully ist sehr Ich-bezogen. Sie ist übertrieben ehrgeizig und zielstrebig und interessiert sich für die Gefühle ihrer Mitmenschen nur bedingt. Kate traut sich lange nicht, ihr zu sagen, dass sie andere Pläne für ihre Zukunft hat. Was für ein Freundschaft soll das bitte sein, wenn man sich nicht die Wahrheit sagen kann? Ich mag es nicht, wenn in Büchern Krankheiten ausführlich thematisiert werden, da ich mich unwohl fühle, darüber zu lesen. Phasenweise hatte ich den Wunsch, schneller vorwärts zu blättern um der Situation zu entkommen. Kristin Hannahs hochemotionaler Schreibstil hat mich dann doch dazu überredet, mich auf die Handlung einzulassen und ich musste ein paar Tränen verdrücken.

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