_bookish_cat_
Band vier der Reihe um den isländischen Kommissar Huldar und die Kinderpsychologin Freya. Vorweg: Schade, dass dieser Teil nur als Paperback erschienen ist und nicht wie die ersten drei Teile als Hardcover. Das macht sich echt nicht sehr hübsch im Regal. Aber wichtig ist ja der Inhalt. Und der hat mich auch diesmal wieder überzeugt. Los geht es mit einem Mord, der wirklich einen spannenden Auftakt bietet. Die Leiche wird natürlich bald entdeckt - und muss schnell weg, da hoher Staatsbesuch unterwegs ist, und Island natürlich nur von der besten Seite sehen soll. Ein Toter am Galgenfelsen gehört eindeutig nicht dazu. Huldar, dessen Kollegen und die Chefin Erla bekommen diesmal Unterstützung von der Übermotivierten Polizeischülerin Lína, deren Figur ich sehr gelungen finde. Sie will immer nach Lehrbuch vorgehen und nervt damit natürlich die alten Hasen auf dem Revier. Huldar nimmt sich Lína und hilft ihr, mit Erla klarzukommen. Sehr sympathisch! Und natürlich kreuzen sich die Wege des Kommissars mal wieder mit denen der Kinderpsychologin Freya - in der Wohnung des Toten wird ein elternloses, bisher nicht vermisstes Kind aufgefunden. Doch der Tote hatte keine Kinder... Die Handlung ist wirklich spannend und ich mag die Charaktere sehr. Huldar mit seinem ganz eignen Humor; die sympathische, familienaffine Freya; die junge Lína, die erst noch in ihre Rolle hineinwachsen muss, aber voller Elan steckt; und auch die Freunde des Toten, die eine nicht ganz unwichtige Rolle spielen, sind stimmig dargestellt. Was ich etwas schade finde, und daher auch keine volle Sternezahl: Diesmal sind es bis auf einige wenige Szenen eigentlich zwei komplett verschiedene Geschichten. Freyas Sicht kommt meiner Meinung nach zu kurz und die Schnittpunkte der beiden Hauptpersonen könnten diesmal größer sein. Nichtsdestotrotz habe ich mich bei dieser spannenden Fortsetzung sehr gut unterhalten gefühlt und hoffe auf weitere Morde, damit ich die beiden noch eine Weile begleiten kann.