stephanienicol
Jeder kennt ihn, den typischen Montag. Alles läuft schief, was nur schief laufen kann und am Montagabend ist man dann einfach nur froh, dass der Tag vorbei ist. So ergeht es auch Ellie, die nach einem katastrophalen Montag sich am Ende des Tages einfach nur wünscht, den Tag noch einmal erleben zu dürfen, um diesmal alles besser zu machen. Und als Ellie am nächsten Morgen aufwacht… ist noch einmal Montag. Wie auch schon bei „Die (beinahe) größte Liebesgeschichte des Universums“ war auch dieses Buch erst im Original auf der Wunschliste, doch als ich die deutsche Ausgabe beim Magellan Verlag entdeckte, war schnell klar, dass es auf jeden Fall die deutsche Version werden musste. Das farbenfrohe Cover ist nämlich nicht nur so hübsch, es passt auch noch so gut zur Handlung. Und auch unter dem Schutzumschlag wurde das Buch absolut liebevoll mit kleinen Details gestaltet. Ein absolutes Schmuckstück. Ich muss ja gestehen, dass mich bereits der Titel davon überzeugt hat, das Buch lesen zu müssen. „Eine Woche voller Montage“ klingt nämlich nach einem so erschreckenden Fall, dass es nur gut werden kann. Ellie bekommt nun tatsächlich die einzigartige Möglichkeit, den Montag so oft zu erleben, bis er „richtig“ zu Ende geht. Der Dienstag kommt also erst, wenn Ellie einen perfekten Montag erlebt hat. Die Idee ist sicherlich nicht neu, aber dafür gut. Und ich denke, so eine Möglichkeit hätte jeder von uns an irgendeinem Tag mal gerne gehabt, oder? »Ich möchte nicht die sein, die ihr erklärt, dass die Highschool in der realen Welt nicht so aussieht wie in den Filmen. Dass man die das Gefühl hat dazuzugehören, egal, wie viele Filme man sich ansieht, wie viele Bücher man liest oder wie viel Slang man sich merkt.« – Seite 228 Selbstverständlich verläuft jedoch auch der zweite oder dritte Montag nicht so, wie es sich Ellie wünschen würde. Zugegeben, mit den Jahrgangsfotos, strömenden Regen, einer orange-roten Ampel, der Rede vor der gesamten Schule, den Softball-Tryouts sowie einem Freund, der unerklärlicherweise partout mit einem Schluss machen möchte, fällt auch sehr viel auf diesen einen Tag zusammen. So kämpft sich Ellie von Montag zu Montag, bis sie nach und nach ihre Prioritäten erkennt und was eigentlich von all dem ihr wirklich etwas bedeutet. Auch denn die Handlung mehr als vierhundert Seiten umfasst, so fliegt man förmlich durch die Seiten. Der Schreibstil ist nämlich sehr angenehm und recht einfach gehalten, jedoch auch nicht zu einfach, sondern eben so, wie es von einer lockeren Geschichte mit einer jugendlichen Protagonistin erwarten würde. Anfangs hatte ich noch ein wenig die Befürchtung, dass die Handlung eventuell etwas langweilig werden könnte, wenn die einzelnen Montage immer gleich ablaufen – doch da hat die Autorin die genau richtige Mischung gefunden. Was sich eben wiederholt, das wiederholt sich, doch oftmals wird es dann sehr gekürzt oder anders beschrieben, oder die jeweiligen beteiligten Charaktere reagieren anders. Auf jeden Fall wurde es trotz dieser Wiederholungen keineswegs zu eintönig. »Lost in Textation. Das ist der heikle Teil des Nachrichtenschreibens, bei dem der Kontext einer Unterhaltung verloren geht, weil man das Gesicht des anderen nicht sehen oder dessen Tonfall nicht hören kann.« – Seite 14 Generell ist die gesamte Handlung, was Charaktere und Gefühle angeht, sehr abwechslungsreich. Verschiedene Themen werden angesprochen, so dass es nicht ausschließlich um Liebesdinge geht. Den einzigen winzigen Kritikpunkt gibt es dafür, dass der grobe Handlungsverlauf ziemlich vorhersehbar ist. Aber das ist selbstverständlich in den meisten Büchern der Fall. Nur hätte ich mir hier trotzdem noch das gewisse Extra, einen kleinen Plottwist oder ähnliches gewünscht. So hat mir zwar die Geschichte ziemlich gut gefallen und ich habe sie sehr gerne gelesen, aber es war eben noch kein superbes Lesehighlight. Nichtsdestotrotz ist „Eine Woche voller Montage“ ein sehr schöner Schmökerroman und ein unterhaltsames Buch zum Wohlfühlen; zum Lesen, wenn man dem Alltag oder gar dem eigenen doofen Montag entfliehen möchte. Eine locker-leichte Jugendbuch-Empfehlung.