Susanne Matiaschek
“Remember me” von Annabell Nolan, ist eine Story ,die mich komplett überrascht hat. Sie war so völlig anders ,als erwartet. Nicht rasant, nicht voller actionreicher Szenen. Stattdessen war da so viel Schmerz, Zerrissenheit und die stille Frage, nach dem eigenen Ich. Wenn ich die Stille greifen könnte, dann wäre ich hier angekommen. Wenn sich Einsamkeit und Isolation so anfühlt, dann möchte ich niemals allein sein. Die ersten Töne waren so leise, so qualvoll, jenseits davon, was man mit den Augen greifen oder verstehen mag. Da ist so viel Chaos im Kopf, im Körper und im ganzen Umfeld. Ein stiller Schrei, der niemals Erlösung erlangen kann. So viele Fragen, aber der Nebel lichtet sich einfach nicht. Wer ist die größere Bedrohung? Ich oder Er? Lee ist so ein großartiger Charakter, dass mir schier die Worte fehlen. So feinfühlig, zerbrechlich und dem Chaos hilflos ausgeliefert. Ich habe ihr Leben verstanden. Sie hat mich tief drinnen berührt. Eine Geschichte, die so unfassbar schmerzvoll und schrecklich zugleich ist. Manchmal ist es keine Frage der Schuld, manchmal ist es eine Frage der Perspektive. Ich konnte mich so unfassbar gut in sie hineinversetzen und ihre qualvolle Zerrissenheit mit Händen greifen. So viel passiert, rational nicht erklärbar und trotzdem da. Die Puzzleteile lösten sich schnell auf, doch sie sah es einfach nicht. Wollte es nicht sehen. Es hätte ihr den Boden unter den Füßen weggezogen. Diese Geschichte überrollt dich nicht mit ihrer Eindringlichkeit und Ausdruckskraft. Diese Geschichte schleicht sich in dein Herz und irgendwann kannst du nicht mehr aufhören. Irgendwann hab ich mich in Lee’s Geschichte verliebt und komplett verloren. Sie ist so erschütternd, so qualvoll und unfassbar traurig. Eine Geschichte, die nur einen Ausgang zulässt. Es ist nicht nötig, dass sie vor Tiefgründigkeit strotzt. Alles was man wissen muss, offenbart sich nach und nach. Und damit auch so viel Zweifel, Wut und Hilflosigkeit. Obwohl man tatsächlich nur Lee’s Perspektive erfährt, konnte ich mich wahnsinnig gut in beide Seiten hineinversetzen. Denn irgendwann auf dem Weg verliert man den Halt und kann nicht mehr umkehren. Schmerz macht die unglaublichsten Dinge mit einem. Er verändert uns ,ohne dass wir es merken. Und das hat mich wohl am meisten erschüttert. Denn diese Menschen sind authentisch und einfach echt. Nicht frei von Fehlern handeln sie instinktiv und kontinuierlich. Annabell Nolan verbindet Lee’s Geschichte mit leichten Thriller Elementen und dazwischen bekommt man noch eine sanfte und unglaublich schöne Lovestory geboten. Das Setting hat etwas traumhaftes und wunderschönes an sich. Ein Haus am See, in dem man sich verlieren möchte. Glück kann sich auch schmerzvoll anfühlen und einfach beleben. Sie kann Kraft schenken und dabei helfen , endlich zu leben und zu heilen. Mich hat diese Story einfach nicht losgelassen, denn alles passiert langsam, eindringlich und voller Details. Eine Story ,die mit unglaublich viel Emotionen durchtränkt ist, die förmlich einem Hilferuf gleicht. Sie fühlt sich so intensiv, so tragend an, dass sie unwiderruflich mitreißt und komplett mitfühlen lässt. Eine außergewöhnliche Story, die mich ganz tief drinnen berührt hat und nicht gehen lassen wollte. Annabell Nolan hat so eine wunderschöne Art zu erzählen, dass es mich schier umgehauen hat. Manchmal muss man etwas fühlen, um es wirklich verstehen zu können. Fazit: “Remember me” ist eine Story, die mich komplett überrascht und mitgerissen hat. Sanft, leise und voller dunkler Nuancen. Ich bin begeistert, ich bin ergriffen. Charaktere, die ans Herz wachsen und so viel zwischen den Zeilen mitgeben. Eine Story die von tiefer Traurigkeit, Wut und Zerrissenheit lebt und dennoch so wunderschön, so einzigartig ist. Eine besondere Geschichte, die meine Gedanken nicht verlassen möchte. Weil sie bereits so viel davon vereinnahmt. Unbedingt lesen.