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lesebesessen

Posted on 3.10.2020

Ein Liebesroman mit einem kräftigen Schuss Fantasy. Der Drehbuchautor Nash sucht eine neue Geschichte. Diesmal soll es eine Hexen-Geschichte werden. Also sucht er eine Hexe und findet eine in einem kleinen Ort. Natürlich glaubt er nicht an Hexen genauso wenig an Vampire, aber trotzdem sucht er immer Angehörige von Sagengestalten und erfährt meist tolle Geschichten, die seine Drehbücher befeuern. Doch die Begegnung mit Morgana überrascht ihn. Zwischen beiden fliegen die Funken. Doch trotz einiger harmloser Demonstrationen von Morgana glaubt er weiterhin nicht an Hexen. Als die Beziehung ihm zu eng wird, kulminieren die Beweise und markieren eigentlich das Finale, das er wollte. Für eine Hexe fand ich Sie überhaupt nicht beängstigend, sondern eher sehr zivilisiert. Erst als der Holzkopf von Mann seine Gefühle eher ihrer Hexenkunst als der Tatsache zuschiebt, dass er sich einfach wirklich verliebt haben könnte, gerät das ganze außer Kontrolle. Es ist ja so einfach, die Schuld immer bei anderen zu suchen. Morgana hatte das kommen sehen und als Leser war ich stets ganz nah bei ihr (ich als Mann). Es ist beängstigend nachvollziehbar und einfühlsam und bildhaft geschrieben. Ich konnte es nicht aus der Hand legen. Morgana (Nomen est Omen; es schwirren Bilder von Merlin, Arthur, Lancelot und Excalibur durch den Kopf) hat mir wunderbar gefallen. Hier anders als in der Excalibur-Saga statt dunkel und geheimnisvoll hier gut, hell und leuchtend. Sie weiß um das Risiko und lässt sich voll darauf ein, anders als er. Er ist in dieser Beziehung angsterfüllt und als er alles in den Ofen haut bleibt sie ruhig. Irgendwie hatte sie genau das voraus gesehen. Irgendwie haben in Liebesromanen immer die Männer einen Schuss Deppele an sich. Und so kündigt sich ein köstliches Finale an. Unbedingt lesenswert.

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