thrillerleser
Die Schwestern Lauren und Jenna haben ein enges Verhältnis, und das, obwohl sie meilenweit voneinander entfernt leben. Lauren lebt mit ihrem Mann Ed und der Tochter Mack in London. Jenna mit ihrem Mann Greg auf der Insel Martha's Vineyard vor der Küste Massachusetts, wo die beiden auch aufgewachsen sind. Als sich das Leben von Lauren auf einen Schlag verändert, fährt sie mit Mack zurück auf die Insel. Obwohl sie weiss, dass ein Geheimnis aus der Vergangenheit in dem Ort ihrer Kindheit noch schwerer zu bewahren sein wird. Zudem lebt auch ihre Mutter Nancy dort, zu der die Schwestern schon immer ein schwieriges und seit dem Tod von Vater Tom ein noch distanzierteres Verhältnis haben. Diese Geschichte ist eine Geschichte mit einer geballten Ladung Frauenpower! Vier Frauen: Mutter Nancy, ihre Töchter Lauren und Jenna, sowie Enkelin Mack, die alle von der anpackenden Sorte Mensch sind. Zudem sind sie verstrickt in eine Familiengeschichte mit einigen Geheimnissen, die das Buch zu einer abwechslungsreichen Lektüre machen. Eines der Geheimnisse, die mich gedanklich von Beginn weg beschäftigt hat, wird relativ früh aufgelöst. Vor Mitte Buch weiss man Bescheid über Teile der Vergangenheit von Lauren und ab da wird dieser Punkt sehr vorhersehbar. Da hätte eine spätere Auflösung der Spannung sicher gutgetan. Sehr gefallen hat mir die tiefe Verbundenheit, die man zwischen den zwei Schwestern spürt. Sie sind füreinander da, haben schon einiges zusammen erlebt und verstehen sich oft ohne Worte. Trotzdem ist die Familie keine heile Welt - Familie. Einiges liegt im Argen oder Dunkeln, das nach und nach von den Familienmitgliedern aufgearbeitet wird. Wie es im familiären Umfeld auch in der Realität so ist, geht es auch hier in der Familie Stewart um Beziehungen. Die zwischen Mutter und Tochter, zwischen Schwestern, Ehepartnern und auch zwischen Grossmutter und Enkelin. Immer geschieht etwas Neues, die Geschichte wird nie langweilig. Als Kritikpunkt empfand ich die mühelose Umsetzung von Vorhaben. So wird ein ganzes Haus mit zehn Zimmern in wenigen Wochen in ein Hotel umgewandelt. Wohlverstanden: dies nicht von professionellen Handwerkern. Sondern von der einen Schwester, ihrer Mutter und einem Freund der Familie. Da werden Wände gestrichen, Böden abgeschliffen, dekoriert und Quilts für jedes Zimmer genäht. Wer schon mal einen Quillt genäht hat, weiss wie viel Stunden Arbeit in einem einzigen Stück stecken. Und Lauren näht am Laufmeter Quilts für jedes Zimmer und streicht und schleift noch nebenher ein ganzes Haus mit der Hilfe von 2, 3 Personen in wenigen Wochen? Als zweiter Kritikpunkt muss ich hier, obwohl ich normalerweise die Ausstattung eines Buches nicht erwähne, das sehr kleine Schriftbild erwähnen. Ich lese 12 bis 15 Bücher pro Monat und normalerweise habe ich keinerlei Probleme damit, die Schrift zu entziffern. Doch in " Die Stunde der Inseltöchter" hat mich das Entziffern der kleinen Schrift oft angestrengt. Den Schreibstil von Sarah Morgan habe ich schon in einem ihrer anderen Bücher, das ich gelesen habe, schätzen und lieben gelernt. Auch in" die Stunde der Inseltöchter" ist dieser wieder sehr bildlich, flüssig zu lesen und immer wieder stösst man auf Formulierungen die tiefgründig sind.