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Fibis.Bookpalace

Posted on 3.10.2020

Meinung: Melina Colignlio ist mir nicht unbekannt und ich mochte bereits ihr Buch What If, sowie ihren Schreibstil. Ihr Schreibstil ist leicht und flüssig zu lesen, deshalb kam ich schnell im Buch voran. Es hat sich so gut wie von selbst gelesen. Außerdem war die Handlung interessant, weil ich Aiko, Kai und Mamoru verstehen konnte und mitgefühlt habe. Es ist einfach ein New Adult Roman, der viel mehr zu bieten hat, als das was ich bis jetzt gelesen habe. Die Geschichte hat Tiefgang und die Charaktere sind authentisch und haben Substanz.     Aiko lebt alleine mit ihrer Mutter in Ohnahami und geht dort zur Schule. Wie es bei Teenagern so ist, kommen gemeine Gerüchte auf, weil Aiko einen Typen hat abblitzen lassen, worauf hin behauptet wird, sie sei eine Schlampe und würde mit jedem Schlafen. Sie fällt durch ihre Rosa gefärbten Haare natürlich auf, was ihr sowieso egal ist, da sie einfach nur ihre Schulzeit hinter sich bringen will. Die Gerüchte und das Mobbing macht ihre Schulzeit nicht einfach. Doch zum Glück wechselt Kai auf ihre Schule und sie freunden sich an. Er hört nicht auf irgendwelche Gerüchte, weil er selbst ein Geheimnis hat und der letzte ist, der andere Verurteilen würde. Ganz abgesehen, dass er den Gerüchten sowieso nicht glaubt.  Aiko ist ein sehr eigener Charakter, der vielleicht nicht für jeden einfach zu verstehen ist. Sie ist etwas schüchtern und in sich gekehrt, aber blüht schnell auf, wenn sie sich erstmal wohl fühlt. Man erfährt nicht sofort, mit was für Dämonen Aiko zu kämpfen hat. Ich finde, dass man beim Lesen offen sein sollte sich in den anderen hineinzuversetzen. Aiko stellt Dinge anfangs an, die mich richtig sauer gemacht haben, weil vieles mit einem offenen Gespräch gelöst werden könnte. ABER seien wir alle mal ehrlich. Anderen Ratschläge zu geben ist immer einfacher, als sich selbst daran zuhalten.  Deshalb war ich hin und wieder zwar etwas aufgebracht über Aikos verhalten, aber ich konnte sie verstehen. Sie hat Mamoru immer wieder von sich gestoßen und konnte sich selbst nicht eingestehen, dass sie es verdient hat und das anzunehmen, was Mamoru ihr zugeben hat.  Sie hat es sich selbst nicht immer einfach gemacht und musste lange Zeit ihr Geheimnis für sich behalten, weil sie Angst davor hatte, wie ihre engsten Freunde darauf reagieren und in Zukunft mit ihr umgehen würden. Kai und Mamoru sind beste Freunde. Aiko hat ihr Leben auch etwas Schwung in ihr Leben gebracht. Kai ist schwul und ist deshalb von seinem Vater verstoßen worden. Zwar wird er finanziell immer noch unterstützt, aber er will nichts mit seinem Sohn, der eine Enttäuschung für ihn ist. Dabei ist Kai ein kluges Köpfchen und ein loyaler Freund. Er steht zwischenzeitlich zwischen Aiko und Mamoru, was ihm das Herz zerreist, weil es sich nur wünscht das alle glücklich sind. Das ist echt nicht so einfach.  Ich hab Kai ins Herz geschlossen für seine aufgeschlossene und liebevolle Art.  Mamoru ist ein vielfältiger Charakter und hat sich mit der Zeit echt gemacht. Seine Veränderung war am deutlichsten zu sehen. Er war mir Anfangs echt unsympathisch, aber dann hat man gesehen das er das Herz am rechten fleck hat. Mir hat es zwischen durch so das Herz gebrochen, wie Aiko mit ihm umgegangen ist und ihm das Herz gebrochen hat. Ich hatte Sorge, dass er die Kurve nicht kriegt und sich selbst aufgibt.  Es hat sich hier sehr vieles getan. Zwischen durch gab es zeitlich einen Zeitsprung, der vieles verändert hat und auch die drei. Manches ist leider jedoch gleich geblieben. Mir hat die gesamte Entwicklung der Geschichte, sowie den Charakteren sehr gut gefallen. Würde es all die Fehler und Probleme nicht geben, dann gäbe es gar kein Grund etwas zu ändern oder dieses Buch zu lesen. Es war ein auf und ab der Gefühle. Ich musste die ganze Zeit bangen und hoffen, dass es doch noch gut ausgeht, egal wer mit wem zusammen sein könnte oder noch Kontakt hat. Ich konnte nicht vorhersagen, wie und wohin sich die Geschichte entwickeln würde und ob es alle hier heil heraus schaffen. Es wurden Herzen gebrochen, Fehler gemacht um daraus zu lernen und wieder zueinander gefunden.  Mir hat das Buch so gut gefallen, weil ich hier sehr viel zu bieten bekommen habe und alles realistisch gewirkt hat. Keine klischeehaften hotten Boys mit markanten Gesichtszügen und Sixpack. Kein unscheinbares, schüchternes Girl, mit langen Beinen, Kurven an den richtigen Stellen und strahlenden Augen. Hier gibt es Ecken und Kanten, logisch durchdachte Handlungen, die nicht nur so aus der Luft gegriffen sind. Die Botschaft hinter dem Buch finde ich ebenfalls sehr wichtig.  Fazit: Ein fantastischer New Adult Roman, der viel mehr zu bieten hat, als vor klischeehaften Handlungen und platten Charakteren. Da Melina selbst eine kleine Romantikerin ist, gibt es auch hier genug davon ohne davon erschlagen zu werden oder beim Lesen mit den Augenrollen zu müssen.  Ein tiefgehende Geschichte über Freundschaft, Liebe und Selbstfindung. Für mich gibt es keinen Grund zu meckern, weshalb ich gerne dem Buch 5 von 5 Sterne gebe und es euch vom Herzen empfehle.

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