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Fina

Posted on 3.10.2020

Schreibstil: Der Märchenerzähler ist jugendlich und modern geschrieben, außerdem leicht zu lesen, dennoch, und das finde ich sehr bemerkenswert, schreibt Antonia Michaelis ebenso einfühlsam und poetisch. Vor allem in den Märchen scheint man zu versinken und durch die sehr bildhaften Beschreibungen macht es einfach nur riesigen Spaß, diesen Roman mit poetischen Einflüssen zu entdecken und selbst zu kombinieren und mitzurätseln. Meinung: Eine Zeit lang bin ich um dieses Buch herum geschlichen und habe überlegt, ob dieses Buch mit Märchen und Thrillerelementen wirklich etwas für mich ist. Nach einer Zeit habe ich mir dann den Trailer zu Michaelis’ Roman angesehen und kaufte es sofort. Dieser Trailer ist unglaublich spannend, überraschend und passt auch im nach hinein unglaublich gut zu dem Geschehen und der Handlung des Jugenderlebnisses. Figuren: Die Charaktere haben mir insgesamt sehr gut gefallen. Anna ist während des Lesens sehr lebendig geworden und mir ans Herz gewachsen. Ihre Taten waren durchaus nachzuvollziehen und Ihre Gedanken konnte ich meistens gut nachzuvollziehen. An einer Stelle war ich aber ziemlich irritiert und bin mir nicht sicher, ob dies äußert realistisch ist. (Spoiler: Denn auch wenn sie Abel so unglaublich liebt, weiß ich nicht, ob eine Vergewaltigung nach ein paar Tagen verziehen sein kann). Auch Abel und die Menschen in Annas Umkreis sind sehr lebhaft und jeder auf seine Art besonders. (Manche besonders sympathisch, andere überzeugen durch einen Eindruck, welcher einen eher zweifeln lässt und somit eine gewisse Skepsis erzeugt). Abel war einfach so geheimnisvoll und unscheinbar, was ich auch sehr spannend fand und Micha war einfach zum Knuddeln. Sie war das Highlight des ganzen Buches und sie ist einfach unglaublich liebenswert. Durch die guten Beschreibungen war es ein ständiges hin und her der Verdächtigungen der Menschen meinerseits um auch selbst den Täter zu finden. Am Ende wurde ich unglaublich überrascht, was ich immer ganz klasse finde, wenn Bücher im letzten Moment noch einmal eine Wendung nehmen, mit der man selbst nicht gerechnet hätte. Die Atmosphäre wird sehr gestützt durch das winterliche Klima und die kalte, etwas bedrohliche und mystische Umgebung und die Stürme etc. Die Märchen fand ich während der Handlung sehr erfrischend und immer hat man versucht, das Geschehen in Abels Märchen mit der Realität zu verbinden. Wie schon erwähnt war das Ende sehr überraschend, bestürzend und auch für mich sehr emotional. Die Realität und die Märchen werden eins und der Roman findet einen Abschluss, welcher noch mal an Spannung zunimmt und den Leser nachdenklich zurücklässt. Fazit: Abschließend kann man festhalten, dass Antonia Michaelis’ Märchenerzähler ein poetisches, sehr tiefgründiges Leseerlebnis bietet, welche auch Thrillerfans begeistern könnte. Durch den tollen Schreibstil und die liebenswerten Charaktere bekommt man mit diesem Jugendbuch eine kurzweilige Lektüre geboten, welche zum Nachdenken anregt und vollkommen, auf ganzer Linie überzeugt und verzaubert.

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